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Maria Taylor

Lynn Teeter Flower

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Dass Maria Taylor von allen Saddle-Creek Komponisten diejenige mit dem verhaltensten Kodex ist, merkt man auch auf "Lynn teeter Flower". Ein Album, dass ihre Songwriter-Schwächen genauso wie ihre Stärken nach außen kehrt.
Zumindest eines hat Taylor gleich zu Anfang mit "A Good Start" geschafft: man wünscht sich Azure Ray wieder. Nicht, weil der Song etwa schlecht wäre. Aber diese sanften Beats, die melancholischen Gitrarren-Licks und Taylors anrührende Stimme - all das hatte auf Azure Ray's letztem Album "Hold on Love" schon wahre Gänsehaut erzeugt. Um es also gleich mal festzuhalten: Gänsehaut erzeugen, das kann Taylor immer noch. Schade allerdings ist, dass man sich manchmal mit den Songs arrangieren muss, man sie lieben lernen muss. Bei "Clean Getaway" geht das noch problemlos. Diese Lo-Fi-Akustikgitarre, ihre Stimme, der großartige Text:

I could see across to the park
And there were friends
They were laughing hard
They looked just like my own
With no face, no name, no voice i know

I finally made it
I made a clean getaway


Wahrscheinlich eines von Taylors besten Liedern. Auch "Smile and Wave" produziert diese Wärme, das wohlige "Nach hause Kommen"-Gefühl. Keine großen Ausbrüche, alles hat seinen Fluss, seine verzahnten Bestandteile. Aber spätestens bei "Small part of me" wünscht man sich orenda Fink dazu. Die nämlich hätte diesen Song aus seiner Bedeutungslosigkeit herausgerissen und in die selben Songwritersphären gehoben, in denen jetzt "Hold on Love" schwebt. Um es festzuhalten: Taylor hat ihre verhaltene Art bewahrt, wagt keine großen Ausbrüche, schreibt kleine, schöne Songs. Aber wo das noch hinführen soll, wage ich an dieser Stelle nicht zu sagen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Singer/Songwriter


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