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Annihilator

Metal

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Zwei Jahre lang war es wieder verdächtig ruhig um ihn gewesen, nun meldet sich Jeff Waters mit einem echten Großvorhaben zurück. Der Annihilator-Chef machte ja bereits mit den Vorgängern "Schizo Deluxe" und "Waking The Fury" klar, dass die Zeit des anbiedernd-modernen Sounds endlich vorbei ist. Aber vielmehr als die reine Musik dürfte die Gästeliste des programmatisch betitelten neuen Albums für Aufsehen sorgen.
Denn sie unterstreicht, welche Relevanz die Kanadier seit Veröffentlichung ihres legendären Debüts "Alice in Hell" eingenommen haben. Wobei sich angesichts der ungezählten Line-Up-Wechsel weniger die geschätzten 20 (Ex-)Bandmitglieder als vielmehr deren kreativer Kopf Jeff Waters angespochen fühlen düfte. So zollen unter anderem Mitglieder - überwiegend Gitarristen - aus den Reihen von Nevermore, The Haunted, Children Of Bodom, In Flames, Trivium und Lamb Of God ihren Respekt vor der bewegten Karriere Waters. Man merkt dem Material an, dass für das Songwriting alle Register gezogen wurden. So einprägsam und gleichermaßen abwechslungsreich hat man Annihilator eigentlich noch nie gehört. Doch auch wenn der typische Bandsound immer wieder durchblitzt und es sich um ausschließlich neue Kompositionen handelt, erinnert "Metal" desöfteren an ein Compilation- bzw. Best Of-Album. Dabei fällt vor allem der hitverdächtige Rocktrack "Couple suicide" aus dem Rahmen, dessen Vocals sich Danko Jones und Arch Enemy-Frontschweinchen Angela Gossow teilen. Doch auch die neun anderen Tracks beißen sich spätestens beim zweiten Hördurchgang fest: "Army of one" mit Anvils Steve Kudlow beispielsweise wurde ein amtlicher old school Thrashmetal-Brocken, wie man ihn derart mitreißend zuletzt in den Achtzigern gehört hat. Unbedingt hörenswert auch das Gitarrenduell von Jeff Loomis/Jeff Waters im Opener "Clown parade". Sänger Dave Padden (ex-Theory Of A Deadman), der hier bereits das dritte Album mit Annihilator aufnimmt und damit kurioserweise schon als Konstante zählen darf, erfüllt seine Aufgabe nach wie vor akzeptabel - Akzente werden auf "Metal" jedoch von anderen gesetzt. Fazit: Formtief endgültig überwunden, Patient gerettet und wohlauf - doch was soll jetzt noch kommen?

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 55:03 / Metal

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