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Malkovich

Kings´n´Bosses

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Himmel hilf! Malkovich wüten sich in ihrem zweiten Album durch sämtliche Genres und hinterlassen eine Schneise aus aufgedunsenen Party-Krachern zwischen Rock´n´Roll und Hardcore.
Schon die Bezeichnung der einzelnen Tracks mit dreistelliger Ziffernfolge in undurchschaubarer Logik lässt erahnen, dass als Konzept das Chaos-Prinzip herhalten musste. In den zwölf Hochgeschwindigkeits-Tracks zelebriert das Quintett aus Holland eine Abriss-Party der besonderer Güte: Die dynamisch nach vorne startenden Songs überzeugen durch ausgefeilte, harmonische Passagen und einfache aber stimmige Vocals mit gehörig Atemalkohol im Abagng. In der Malkovich eigenen Abgedrehtheit zerschmelzen Punkrock, Hardcore, Rock´n´Roll, Metal und Chaos in einem schweißtriefenden Schweine-Rock, der in seinen besten Momenten an eine Mutation aus Turbonegro und Refused erinnert. Dazu gesellen sich wahlweise Elektro-Intros, jazzige Interferenzen und Faust-in-die-Luft-Metal-Romantik. Im Ergebnis also eine extrem unterhaltsame weil mitreisende Platte, die sich durch ihre Dichte, Vielschichtigkeit und einer Feuerwalze an geballten Rock-Allüren auszeichnet. So kann sich „Kings´n´Bosses“ neben den gut platzierten Screamo-Attacken, Riffs und Sing-Alongs eine gewisse Eigenständigkeit erarbeiten, die für die aktuell überwucherte Band-Landschaft lebensnotwendig ist. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass dieses Album seine Berechtigung aus dem Anspruch an eine gute Party-Rock-Scheibe hat. Muss also jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er da mitgehen will.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 53:23 / Hardcore

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