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Neurosis

Given To The Rising

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Nach über zwanzig Jahren Bandgeschichte sind Neurosis endlich in ihrem Heimathafen gelandet: Schufen sie doch mit Neurot Recordings einst eine eigene Plattform, um unbequeme Musik in diese Welt zu bringen. Ihr neuestes Werk veröffentlichen sie dort nun also quasi in Eigenregie - und erstmals fernab von prominenter Labelunterstützung.
Dieses introvertierte Besinnen auf sich selbst, was sich ja schon auf "Sovereign" andeutete, führt den lavastromartigen Prozess ihrer Soundentwicklung auf natürliche Weise weiter. Das Ergebnis: Ein wahrer Klang-Koloss. Ein sprichwörtlicher Fels in der Brandung, der - um in der Bildsprache zu bleiben - neben spitzen Kanten und schroffem Äußeren auch ein paar versteckte, prachtvolle Versteinerungen offenbart; Umspült von stürmiger See, schillernder, nicht erforschter Unterwasserwelt… Dieser Hang zu Metaphern und Superlativen bei der Charakterisierung ihrer Musik kommt sicher nicht von irgendwoher: Neurosis stehen mit "Given To The Rising" weiterhin allein auf weiter Flur, haben dabei doch eine ganze Reihe an hochkarätigen Nachahmern hervorgebracht: Von Isis bis zu Mastodon und Cult Of Luna bezieht sich eine ganze Generation Bands auf die Urväter und Erschaffer des - laut Platteninfo - "unclean epic behemoth rock". Mit Steve Albini fand man diesmal auch einen Kollaborateur, der den zehn wahnwitzigen Tracks ein angemessen vielschichtiges, finsteres Sounduniversum bastelte. Auf einem ganz eigenen Niveau bliebt damit beinahe alles beim Alten: Und Neurosis fordern ihre Hörer einmal mehr auf, sich auf 70 eigenwillige Minuten zwischen orchestraler Schönheit, hypnotischer Lärmkulisse und im Schneckentempo kriechenden Rock einzulassen.

-- / Spielzeit: 70:48 / Postrock

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