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Shitdisco

Kingdom Of Fear

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New Rave is the old Hype. Die Klaxons beerdigt man bereits, Shitdisco noch nicht. Bevor das Genre implodiert wird hier das einzig gültige New Rave Album auf den Markt geschmissen.
Allein die Geschichten, die Shidisco erzählen könnten, sind schon ein Vergnügen. Ganz abgesehen von der Steigerung des Marktwertes, wenn man was erlebt: Shitdisco gründen sich, weil sie in jungen Jahren von Prodigy's "No Good (Start the Dance)" derart begeistert sind, dass ihnen das Spießbürgerliche Zuhause augenblickblich über den Kopf wächst. Also schnell ein Stroboskop eingepackt und ab geht es in eine leerstehende Halle, in der in den folgenden drei Jahren die "Shit Disco" veranstaltet wird, einem Panoptikum der tanzbaren Anarchie. 250 Bands tanzen sich in der Zeit im West Princes Stadtteil von Glasgow das Hirn aus dem Kopf. Solange, bis der eigentliche Besitzer interveniert und Drummer Darren Cullen mal eben auf 10.000 Pfund Schadenseratz verklagt wird. Seitdem soll der Gute in einem Wohnwagen campieren und auf eine ordentliche Karriere mit Shitdisco hoffen. Da kann er sich jedenfalls gute Hoffnungen machen. Shitdisco füllen nämlich den bisher recht hohlen begriff "New Rave" mit Inhalt. Im Gegensatz zu den Klaxons verzichtet die Band weitestgehend auf einen Arty Musikansatz und lässt stattdessen die Kniegelenke springen. "I Know Kung Fu" ist ein kranker Bastard aus Post-Punk und Rave. Ein paar Handclaps und wirre Textzeilen später rast er los, der New Rave Zug. Ein irrer Opener, dem das Album in nichts nachsteht. "Disco Blood" hat die Kuhglocke, "Dream Of Infinity" die flirrenden Synthies und an jeder einzelnen Stelle fragt man sich, warum der NME und die Briten darauf nicht abfahren sollten. Werden sie, Deutschland wird folgen und in ein paar Jahren, wenn Darren eine richtige Wohnung hat und seine Schulden los ist, wird man zurückschauen und denken: Wahnsinn, für einen Augenblick war New Rave richtig, richtig gut.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:15 / New Rave


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