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Defdump

This Is Forevermore

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"This Is Forevermore" zeigt eine Band, die mit allen Mitteln versucht, sich vom Gros der Genremitstreiter abzuheben. Dabei wirken die Luxemburger beim Versuch ihre Ziele zu erreichen beinahe etwas zu verbissen, irgendwie überambitioniert: "The Shape Of Punk To Come" glänzt konsequent als der unerreichbare Stern am Himmel, auf den sich Defdump fixiert haben. Man will etwas kreieren, das auch noch Monate und Jahre nach Veröffentlichung von Bedeutung bleibt. Doch wer wollte das nicht?
Für die Umstände wurde jedenfalls gesorgt: Album-Release als limitierte Doppel-CD samt audiovisuellem Bonus-Part. Ausufernde Songtitel samt Unterkategorisierungen. Reflexive Lyrics samt Passagen auf Französisch und Deutsch. Expansion bekannter Postcore-Band-Sounds um vermeintlich neue Dimensionen; samt unbarmherziger Noise-Wände, elektronischer Spielereien bzw. deren Gegensätze in Form ruhiger Akustik-Momente. "This Is Forevermore" macht es so auf Anhieb leicht, Begeisterungsstürme zu entfachen. Doch das Konzept trägt nicht auf ganze Spielzeit. Ursachen dafür zu finden, fällt nicht allzu leicht. Vielleicht liegt der Haken sogar an ganz anderer Stelle: Könnte es sein, dass Defdump den Weg aus ihrer - von mir nicht zuletzt durch den "Clawfinger'esken" Bandnamen suggerierten - Crossover-Phase noch nicht gänzlich gefunden haben? Darauf ließen sich zumindest diverse Gitarren-Riffs sowie ein Teil der Psycho-Vocals zurückführen; oder Max Cavaleras persönliche Einladung, die Band möge Soulfly auf Tour supporten. Keinesfalls sollen diese Zeilen aber zynisch wirken. Denn blendet man die offensichtlichen Ambitionen der Formation aus, bemerkt man schnell das eigentlich Relevante dieser Aufnahmen: Defdump befinden sich auf einem spannenden, mutigen Weg. Im Vertrauen auf ihr eigenes Potential sollten sich die Vier ruhig etwas entspannen: Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis das Publikum von Frodus bis Converge entdeckt, welches Talent hier (momentan noch etwas versteckt) heranreift...

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 19:39 bzw. 34:17 / Postcore

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