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RICHandKOOL

Back To You

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„Back To You“ ist eine Platte bei der man nicht lange um den heißen Brei herumreden muss. Das hier ist Partymusik – nicht mehr und vor allem nicht weniger. Kritik wegen zu wenig Tiefgang schließt sich also von Vorneherein aus. Das wäre lächerlich und definitiv am Thema vorbei. Dennoch gibt es natürlich tolle Partys und weniger coole.
Bei der einen verabschiedet man sich im Morgengrauen nicht ganz nüchtern mit einer Umarmung von einer Person, die man vielleicht am Anfang des Abends noch gar nicht kannte und bei der anderen Sorte von Party hängt man eben schon vor Mitternacht über der Schüssel. So eine ausgelassene Party kann immer beide Seiten mit sich bringen und so ist das auch ein wenig mit „Back To You“. Je nachdem in welcher Stimmung man sich befindet, können die 15 Songs des Produzentenduos Rich und Serge Kool richtig zünden und mal richtig nerven. Aber wie bereits klargestellt: Das Debüt von RICHandKOOL ist nun mal keine Platte für die ruhigen Momente. Titel wie „Wingman“, „The Girl Who Fell To The Earth“ oder „Back 2 U“ wollen laut gehört werden und zwar am besten bevor man auf die Piste geht und sich Richtung Feierei bewegt. Wenn einem das Album dabei böse aufstößt, sollte man lieber gleich zu Hause bleiben, denn dann sind Körper und Geist anscheinend nicht auf gute Laune programmiert. Jetzt könnte man natürlich anmerken: Eine gute Platte funktioniert in jeder Gemütslage! – Richtig! Aber muss ein Tonträger immer alle Kriterien erfüllen und allen Anforderungen gerecht werden? – Nein. Zumindest nicht, wenn es um den Moment geht, um diesen Abend oder die eine Nacht geht. Eine überragende Bewertung verbaut man sich dadurch aber auch relativ schnell. Um sich dauerhaft in der Anlage festzukrallen, fehlt „Back To You“ ein wenig die sympathische Aura, die Nois-o-lution-Bands normalerweise ausstrahlen. Das aufgedrehte Elektrogefrickel kriegen andere besser hin und für eine ehrliche Rockband klingen RICHandKOOL zu klinisch. Die schlichten Elektropunkmomente gehen dadurch im überbordenden Sound etwas unter. Keine Frage: Für Frühaufsteher ist das nichts, aber wer seinen Tageshöhepunkt irgendwann zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr früh erreicht, könnte mit dieser Platte warm werden.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 56:27 / Dancerock

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