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Bigbang

Too Much Yang

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"Watch my body twist and jerk / I just wanna find a drug that works! / Bang Bang, Rock & Roll / Bang Bang, Rock & Roll / Bang Bang, Rock & Roll" (Art Brut, Bang Bang Rock'n'Roll)... Wo Englands rudimentärstes Duo auf die Glocke haut, zeigt sich die norwegische Konkurrenz zwar unter namenstechnisch ebenfalls selbstbewusst gehisster Flagge (schließlich ließe sich ihr Titel grob als "Urknall" übersetzen); auf Albumspielzeit aber klingen Bigbang ungleich abwechslungsreicher und eleganter.
Kunststück, mögen manche sagen. Und klar stecken der Songschreiber, Sänger, Gitarrist und ex-Profi-Skateboarder Oystein Greni, Schlagzeuger Olaf Olsen sowie Bassist Lasse Weeden knietief in den Hardrock-Sounds der späten Siebziger. "Too Much Yang" appelliert aber bestimmt nicht nur an die Geschmacksnerven der älteren Generation. Mit knackigem Riffing, großen Melodiebögen, im richtigen Moment angeschlagenen ruhigen Tönen samt behutsam gezügelter Skandinavien-Note sollten sich selbst Turbonegro-, The Hives- oder Hellacopters-Anhänger mit den elf Tracks anfreunden können. Und die Tatsache, dass das zweite auch bei uns erhältliche Album in der Heimat bereits am Tag nach Veröffentlichung vergoldet wurde, verwundert nur halb so stark, wenn man Stücken wie "L.A. Song" (sic!) verfällt. Denn was die Red Hot Chili Peppers zum Konzept erheben, handeln Bigbang mal eben binnen knapp vier Minuten ab. "Too Much Yang"... abgeleitet von Ying und Yang ergibt dies ein deutliches Übermaß an Wärme, Energie und Männlichkeit. Naja, so testosterongesteuert klingt die gute halbe Stunde gar nicht. Aber wie das so bei relevanten Platten ist: Mit der Zeit fördert jeder Hördurchgang neue Highlights an den Tag. Momentan zum Beispiel den Ohrwurm "My First Time"; oder den auch textlich hinreißenden Titeltrack. Was bleibt? Only Rock'n'Roll. Angenehm zeitlos eben.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:36 / Rock

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