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Asobi Seksu

Citrus

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Eine Empfindlichkeit darf man bei Asobi Seksu nicht haben: Probleme mit Kopfstimmen. Wer sich daran stört (zur Überprüfung eignet sich beispielsweise der Track "Strings" hervorragend), der wird wohl niemals hinter die eigentümlich reizvolle Art stoßen, wie diese japanisch-amerikanische Formation ihre Kompositionen inszeniert.
Sängerin Yuki Chikudates sirenenhafte Stimme sorgt zwar für den zentralen Exoten-Bonus, vereint sich jedoch mit den anschwellenden Gitarrenakkorden zu einem gen Horizont treibenden Ganzen, welches Genregrenzen und Hörgewohnheiten ausdehnt. Was keineswegs immer so anstrengend sein muss, wie dies bei einigen Postcore-Gruppierungen der Fall ist. Teils auf Japanisch, teils in Englisch lullen Asobi Seksu ihre Hörer stattdessen ein. Entlassen sie in dubiose Soundsphären und holen sie mit tanzbaren Beats oder schwelgerischen Harmonien wieder in ihre Arme zurück. Damit drängeln sie sich einerseits in das Revier von Bands wie Godspeed You Black Emperor oder Mono; überzeugen aber unterwegs noch Freunde des Indiepops, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Denn trotz aller opulent ausladender Gestik verfügt ein guter Teil der Stücke über eine enorm "catchy" Basis. "Goodbye" wurde sogar ein lupenreines Pop-Stückchen und steht im Kontrast zu den funkensprühenden Gitarrenorgien der anderen Tracks. Chris Zane (u.a. Les Savy Fav, Calla) zauberte "Citrus" dafür einen beinahe unwirklichen Sound. Elektrisch. Eklektizistisch. Dennoch in diesem Sommer zum ersten Mal auch greifbar: Schließlich feiern die Vier von Asobi Seksu dann ihre Prämiere auf europäischen Bühnen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 50:46 / Postpop

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