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Pissed Jeans

Hope For Men

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Alle Jubeljahre wieder, wenn Sub Pop uns für ihre Begriffe zu lange mit Schönklang der Marke Low oder The Shins versorgt haben, gibt es von den Seattlern etwas auf die Ohren.
Zu diesen, ich will sie einmal "Protestveröffentlichungen" nennen, gehörten in der Vergangenheit zum Beispiel die Lärmverfechter von Wolf Eyes. Jetzt legt man mit einem Neuzugang nach: Pissed Jeans, deren vorherige Veröffentlichungen (darunter einige restlos vergriffene Vinyl-Singles) bei uns noch keinerlei Beachtung fanden, sollen die neuen Rächer des Underground-Gedanken ihres Labels werden. Die Herren machen ihrem Namen standesgemäß alle Ehre und setzen auf "Hope For Men" sämtliche Energie in die Tatsache, richtig kaputten Rock'n'Roll zu spielen. Mit übersteuerten Gitarren, Noisefetzen, fiesem Slow-Motion-Riffing und dem leidenschaftlichen Gefluche bzw. Geröchel von Matt Korvette. Die Pennsylvania-Combo klingt dabei jedoch fast gewollt dreckig und gibt ihrem (gerne auch als Sludge-Core kategorisiertem) Sound damit einen dezent affektierten Touch. Auf der Suche nach Authentizität verlor man nämlich ein wenig die Songs aus dem Blick; und so schmieren die zehn Tracks im Vergleich zu den stilistisch vergleichbaren derzeitigen Werken von Unsane, Fucked Up oder Todd ziemlich ab. Die Kurve bekommt man in letzter Sekunde durch die einfache Tatsache, dass sich Pissed Jeans zum Glück nicht ganz ernst nehmen. Auf diese Weise dürfte „Hope For Men“ vielleicht doch bei einigen Fans seinen Platz im Plattenregal zwischen Amphetamine Reptile und den Veröffentlichungen diverser Proto-Punk-Bands finden.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:44 / Noiserock

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