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Ai Phoenix

The Light Shines Almost All The Way

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Das Cover bleibt bis zu aufklärenden Interviews wohl unweigerlich Interpretationssache: Waren die Norweger schon immer ein wenig "spooky", nehmen Ai Phoenix jetzt offenbar endgültig Kontakt zu Aliens auf. Oder handelt es sich um eine Mönchskutte, mit welcher die fast spirituelle Tiefe ihrer Musik symbolisiert werden soll?
Eigenwillig wirkt es in jedem Fall, wie sich Patrick Lundberg und Mona Mork auf dem Nachfolger zu "I've Been Gone, Letter One" ausdrücken. Auch wenn der Opener "You and I" für einen Moment auf ein Album voller glatter Pop-Melodien schließen lässt: Ein Schelm, wer Ai Phoenix hier irgendwelche Tricks attestiert. Dabei offenbart "The Light Shines Almost All The Way" getreu seinem Titel durchaus nicht nur warme, sondern gar einige schillernd-helle Momente. Doch um einen flüchtigen Blick darauf erhaschen zu können, muss man sich auf einige Untiefen einlassen. "I'm Barely Trying" beispielsweise: Ein zu Ton gewordenes Tal der Tränen. Oder "Where Only We Go", welches kaum von dieser Welt stammen kann. Es sei denn, Sigur Ros würden plötzlich anfangen, Singer-Songwriter Musik zu spielen. Und immer wieder: Der Zwiegesang von Schlagzeugerin Mork mit Frontmann Lundberg. Dessen einnehmende Gitarrenarbeit diese elf Trips jedoch gleichermaßen prägt wie die Vocals. Doch bei all den herausragenden Momenten: Die Unterschiede zum bisherigen Oeuvre des von zahlreichen Gästen unterstützen Duos wird einigen zu Schaffen machen. Selbst wenn Ai Phoenix so etwas sicher niemals bewusst steuern würden und bislang mit jedem neuen Album kleine Quantensprünge vollzogen: "The Light Shines Almost All The Way" könnte einen Wendepunkt in ihrem Schaffen markieren.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:38 / Pop

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