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Amos

Imperator of Pop

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Ist es der musikalische Witz des Jahres? Vielleicht. Ist es die trashigste Veröffentlichung des Sommers? Garantiert. Ladys and Gentlemen please welcome: Amos. Der selbsternannte Imperator of Pop aus München hat sich in sein Michael Jackson-Kostüm geworfen und knallt uns alles um die Ohren, was in den 70ern und 80ern angesagt war und wir schon wieder verdrängt hatten.
Mit zwölf synthetischen, weitestgehend sinnfreien Songs sorgt Amos für mächtig Verwirrung und bringt längst vergessenen Discopop und Funk dort hin, wo sie hingehören: nämlich auf die Bühne und mitten ins grelle Scheinwerferlicht. Dabei macht Amos keine Gefangenen. Vom goldenen Glitzeranzug, über das weiße Keyboard zum Umhängen und die ganzen schäbigen Details der genannten Dekaden zieht der Multiinstrumentalist, Produzent und Entertainer alles knallhart durch. Die Songs dazu heißen passenderweise „Party People“, „Tonite I Feel Like Dancing“ oder „Let’s Do It Tonight“. Da gibt es funky Rhythmen garniert mit tonnenweise Bläsern und Kitsch bis zum Abwinken. Da weiß man zunächst nicht, ob man lachen oder schreien soll. Richtig absurd wird es dann, wenn man sich den Tourplan anschaut. Gleis 22 in Münster, Magnet in Berlin. Das sind nicht gerade die Clubs, wo man sich die Musik von Amos vorstellen kann. Macht aber trotzdem Sinn, denn für den Tourplan sind Klassenfahrt Booking und Sparta Entertainment zuständig und die betreuen normalerweise Bands wie Muff Potter und Jupiter Jones. Verwirrend, verwirrend. Wenige Fragen werfen dagegen die Songs auf. Das ist Popmusik in Reinform. Keine Neudefinition wie gesagt, sondern retro as fuck. Beim Titeltrack wird direkt auf den King of Pop verwiesen. Mit „MTV’s Killing Me“ gibt’s einen lupenreinen Ohrwurm und ansonsten geht es natürlich vor allem um Zwischenmenschlichkeit und um tanzen, tanzen, tanzen. Nach dem ersten Schock macht das sogar richtig Laune und man möchte glatt 10 von 10 Punkte draufgeben, aber nur mit einem großen Augenzwinkern.

-- / Spielzeit: 48:38 / Disco Funk Pop

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