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Editors

An End Has A Start

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Interpol-Abklatsch und untergehen? Oder machen, was das Herz erlaubt? Editors haben sich für das Herz entschieden, ganz gleich was die scharfen Kritiker-Zungen von sich geben. Dabei dürften allen vor Erregung die Münder offenstehen...
Die Frage, ob die Editors die ganze Häme verdient haben, die ihnen heute und in den vergangenen zwei Jahren entgegengebracht wurde, diese Frage erübrigt sich mit dem gegenwärtigen Opus. Eine so bildgewaltige, präzise Auseinandersetzung mit dem Tod und der Angst sucht gegenwärtig Seinesgleichen. Die Editors hat es einen Dreck geschoren, was Kritiker sagen. Sie haben aus einer Dringlichkeit heraus Musik gemacht und ein Album aufgenommen, das schon im Opener "Smokers outside the hospital doors" seine wahre Größe eröffnet. Pathetischer, klar, geht es nicht mehr. Das ist Stadion-Rock, epochal aufgetürmt, in sich verwurstete Klangteppiche, für viele wahrscheinlich schwer zu ertragen. Warum also sollte man sich auch nur einen Kericht um eine U2-Nachfolgeband scheren? Es liegt an der Kraft der Band, ihrem inneren Drang Ausdruck zu verleihen. Die klinisch-scharfe Produktion in "An End has a Start", die vertonte Vergebung in "The Weight of the World", das tanzbare Ungetüm aus Angst, Tod, Schwäche und Erhabenheit von "The Racing Rats" - man muss dieser Band zugestehen, dass sie einen an der richtigen Stelle gepackt hat: sie schenken der Indie-Gesellschaft die Möglichkeit zu Katharsis. Am Horizont warten Hoffnung und Erkenntnis, im Hier und Jetzt nur die nackte Realität. Und wenn dir deine Geliebten unter den Fingern wegsterben und du gleichzeitig mit der Gabe gesegnet bist, Songs zu schreiben, dann kommt eben ein solches Kunstwerk heraus. Dann rücken Horizont und Gegenwart ein Stückchen näher aneinander.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:51 / Wave-Punk


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