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Boys Night Out

dto.

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Welcome Belanglosigkeit. Nach einem durchaus gelungenen Debütalbum, einer wenig beachteten Platte, einer unnötigen Live-DVD, kommt jetzt das dritte Album der kanadischen Boys Night Out. Posthardpopcore für die Emogeneration 2.0 zwischen Zielgruppenbefriedigung und Alternativcharts.
Dazu passt natürlich wunderbar, dass Boys Night Out ihr selbstbetiteltes Album mit dem eingängigsten Refrain der Platte beginnen. „Get Your Head Straight“ get rein, als hätte der Fünfer noch nie was anderes gemacht, als Ohrwürmer zu schreiben. Aber auch die restlichen zehn Nummern sind zugänglich, wie flach, wie beliebig. Mal Midtempo, mal eher Poppunk und mal das Gaspedal voll durchtreten. Die Sing-a-longs gibt’s frei Haus und die Klischees auch. Ein Album, das eigentlich alles vermengt, was in den letzten Jahren musikalisch charakteristisch für diese Szene war. Radiotaugliche Melodien, die durch metallastige Riffs auf hart getrimmt werden und denen zur Betonung auch mal eine Double Bass-Attacke oder ein wenig Geschrei hintergeschoben wird. Da wird gelitten, auch mal geschmachtet und am Ende befindet man sich im Einheitsbrei zwischen Taking Back Sunday und My Chemical Romance, nur dass diese Eckpfeiler eben viel mehr Eigenständigkeit mitbringen. Mit Anspruch hat das hier nichts zu tun, höchstens mit Geschmacksbefriedigung. Die Fanbase wird es ihnen danken, die kritischen Zuhörer sicher nicht. Innovation kann man hier nicht heraushören, erst recht keine „prog-like guitars“. Unverständlich warum nicht einmal Veteranen dieses überlaufenen Genres den Mut aufbringen Neues zu wagen oder sich deutlicher abzugrenzen. Stattdessen hat man sich 2007 gemütlich in der eigenen Beliebigkeit eingerichtet und fällt damit kurz- bis mittelfristig wohl nicht einmal auf die Fresse. Schade eigentlich.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:06 / Emopopcore

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