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Down To Nothing l Ruiner

The Most l Prepare To Be Let Down

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Ein ganz feines Hardcore-Doppel könnte in dieser Woche die Plattensammlungen finanziell gut ausgestatteter Genre-Traditionalisten bereichern. Die Qualität überrascht kaum: Stecken hinter den beiden Releases doch mit Revelation bzw. Bridge Nine Records zwei sichere Adressen für authentischen aber frischen Sound dieser Machart. Standesgemäß legen Down To Nothing mit ihrem Zweitwerk ein Straight Edge-Album klassischer Prägung vor, während sich Ruiner - entgegen vieler ihrer Labelmates - gegen den metalinfizierten Hardcore der New Yorker Schule entschieden haben.

Doch widmen wir uns zu Beginn den 23 Minuten auf "The Most". Die zwölf Stücke machen sich selbstbewusst zwischen frühen Strife, Youth Of Today oder Speak 714 breit; und hinterlassen nicht zuletzt durch ihre dezent melodischen Hooklines Spuren. Perfektes Bindeglied zwischen der aggressiv treibenden Rhythmusarbeit sowie den harmonischen Gitarrenlinien bildet das angenehm heißere, inbrünstig schreiende Organ von Sänger David Wood. Und weil schließlich dank einiger Breaks bzw. Tempiwechsel auch der Abwechslungsreichtum nicht zu kurz kommt, sollten Down To Nothing ruhigen Gewissens von all jenen auf den Einkaufszettel notiert werden, welche sich kürzlich auch von deren Tourpartnern Have Heat, Sinking Ships oder Bane haben begeistern lassen. Sehr fein und ausgesprochen gut produziert!

Ebenfalls aus den Staaten, genauer gesagt aus Baltimore, stammen Ruiner, die ihren Debütlongplayer mit einem fiesen Instrumental starten. Bei gleicher Trackzahl geht "Prepare To Be Let Down" sogar noch eine Ecke kompakter zur Sache. Was sicherlich an der im Vergleich nochmals gesteigerten Geschwindigkeit liegt, mit welcher das Quintett agiert. Darüber hinaus kann die Band sämtliche positiven Fakten ihrer Kollegen gleichermaßen für sich verbuchen. Ruiner feuern somit einige unglaublich packende, mitreißende Songraketen ab, die durchaus mit Give Up The Ghost vergleichbar sind. Wenngleich das Material deutlich straighter zu Werke geht und aus diesem Grund auf Anhieb überzeugt. Da diese Begeisterung jedoch selbst nach mehreren Hördurchgängen kaum nachlässt (sondern sich eher noch steigert), gefallen mir Ruiner im Vergleich zu Down To Nothing sogar noch einen kleinen Tick besser.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 23:03 / Hardcore
Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 21:17 / Hardcore

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