Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Detroit Cobras

Tied & True

detroitcobras.jpg

Tied and true ist das mittlerweile vierte Album der Detroit Cobras, deren Name Programm ist: Die Auto-Stadt Detroit, das Plattenlabel Motown als Taufpate. Die Detroit Cobras covern seit nunmehr 13 Jahren erfolgreich eher rare und ungewöhnliche 60er Jahre Motow-Soul sowie Rockabilly Songs. Dies aber nicht in konventioneller, sondern auf einzigartige, raue Art und Weise.
Gefährlich heißt für „Tied and true“ meist im positiven Sinne aufregend, was nur an der ein oder anderen Stelle mißglückt. Das passiert immer dann, wenn man zwar einen großartigen und ausgefallenen Musik-Geschmack hat, die Originale dann aber oft auf sehr gleichförmige Weise durch den Detroit-Cobra-Wolf dreht, ohne auf die Heterogenität der Originale einzugehen, wie es zum Beispiel bei „The hurt’s all gone“ oder „What’s goin’ on“ der Fall ist. Andererseits – um der überwiegend positiven Seite dieser Scheibe gerecht zu werden – wurde der Akzent deutlich auf Abwechslung innerhalb des des eigenen Schemas gesetzt, Rockabilly wechselt mit Soul, eher getragene Stücke wie das schöne „Try love“ werden gefolgt von eher energetischen wie „Nothing but a heartache“ oder „Leave my kitten alone“. Letzterer Rockabilly Song klingt dann auch, als kämen die Hives auf die Idee, ein Duett mit Buddy Holly zu starten. Die harten Gitarren kontrastieren oft angenehm mit Rachel Nagys rauem Organ, dem man fast den durch Tina Turner aus der Mode gekommenen Ausdruck Rockröhre verpassen will. Am schönsten und nuancenreichsten kommt ihre Stimme auf einem der besten Songs des Albums zum klingen, nämlich auf dem zwar sehr kurzen aber erfrischenden „(If you don’t think) You better change“ zur Geltung.
Fazit: Netter postmoderner Stilmischmasch mit Höhepunkten, verspielt, tanzbar, geheimnisvoll, der an seinen besten Stellen die Zeitlosigkeit dieser Ära zeigt und beweist, dass der Mix von Garagerock und Motown Soul, von Melodien und Gitarren gut harmoniert.

-- / Spielzeit: 42:51 / Motown

Ulrich Blanche






ERROR!