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Sweatmaster

Animal

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Warum ausgerechnet dieses Trio im Booklet gähnend abgebildet ist, erschließt sich mir nicht gleich auf Anhieb. Die ersten Hördurchgänge des neuen Longplayers liefern die Erklärung dann aber überdeutlich: Die Norweger dürften ermüdet vom Songwritingprozess ihres neuen Albums sein.
Denn wo Sweatmaster in der Vergangenheit mit fettestem, auf ein Minimum reduzierten Rock im Schatten der Hives immer wieder das Tier im Manne provozierten, schlagen sie ausgerechnet auf "Animal" – in enger Zusammenarbeit mit dem neuen Produzenten Jürgen Hendlmeier - ausgeklügeltere Töne an. Was phasenweise zwar auf eine regelrechte Kurskorrektur/Neuorientierung schließen lässt; man diese Tatsache letzten Endes jedoch im Kontext der Band sehen muss: Viel mehr als Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang sind auch diesmal nicht mit an Bord. Okay, da ist vielleicht noch ein Effektgerät mit im Spiel, Handclaps begleiten einen Großteil der zwölf Tracks und die Produktion findet einen beeindruckenden Mittelweg zwischen knallig und differenziert. Das Ergebnis klingt deshalb zwar nicht immer so reduziert wie in der Vergangenheit: Im Titelsong sogar eher nach Hardrock Marke MC5 und "Cut Up In Half" wurde offensichtlich von den Queens Of The Stone Age inspiriert. Was die halbe Stunde Spielzeit jedoch kurzweiliger als die hochenergetischen Outputs der Anfangstage macht. Objektiv gesehen hat sich das Manko von Sweatmaster zwar nur verschoben: Konnte man früher den Einfluss auf ihren Sound klar auf bestimmte Kollegen begrenzen, geht man bei der Inspirationssuche nun etwas offener zur Sache. "Eigenständigkeit" spielt nach wie vor scheinbar eine untergeordnete Rolle in der gemeinsamen Konversation. Subjektiv betrachtet räumt "Animal" bei mir aber genau aus dem Grund wieder sämtliche Sympathiepunkte ab, weil das Material durch sein direkt auf den Punkt (bzw. die Hook) gesteuertes Songwriting ohne Einschränkung überzeugen kann. Eine Leistung, über welche man sich bei so manchen der hier erwähnten Durchstartern ebenfalls freuen würde…

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 34:31 / Rock

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