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Ultra Orange & Emanuelle

s/t

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Manchmal vermittelt ein Artwork die Stimmung eines Albums einfach perfekt. So wie im Falle dieser französischen Formation: Ein Foto, farbverfremdet, irgendwie antiquiert und offenbar im Weichzeichner aufgenommen. Zwei Frauen und ein Mann posen, eher gelangweilt, in schlicht-gediegenem Ambiente. Der Titel: Mit der Schreibmaschine eher unscheinbar über die Szenerie gelegt.
Musikalisch steckt hinter diesem Äußeren eine Zusammenarbeit, welche seit Anfang des Jahres in Frankreich für Aufregung sorgt: Ultra Orange, eine feste Institution im dortigen Rock-/Pop-Zirkus, haben Zuwachs bekommen. Schauspielerin und Model Emanuelle Seigner (übrigens Ehefrau von Roman Polanski) nämlich steuert neuerdings ihre lasziven Vocals bei. Und dass die Verwandlung vom Model zur Sängerin nicht zwangsläufig schief gehen muss, wissen wir nicht erst seit Carla Bruni. Hier geht die Rechnung in beinahe allen 11 Tracks sogar in Form einer Indie-Popband auf. Welche, siehe oben, auf sympathische Weise altbacken klingt. Und wenn mit "Sing, Sing" gleich zu Beginn der obligatorische Hit geliefert wird, gibt es im Verlauf der 40 Minuten dennoch zahlreiche Referenzen an Klassiker von Lou Reed bis zurück zu Velvet Underground... Siehe Artwork. Stilvoll und treffend. Deutlich mehr als der Pressetext zumindest, der die seit über zehn Jahren aktive Band als "Antwort auf Garbage" bezeichnet. Vielmehr lassen sich die melancholischen Tracks jedoch mit der Herangehensweise einer Anna Ternheim vergleichen. An mancher Stelle mag man sich sogar noch eine Spur mehr Verwegenheit oder gar Schmutz wünschen. Davon, dass Ultra Orange & Emanuelle mit ihrem ersten gemeinsamen Album eine elegante Überraschung abliefern, täuscht dieser Funken Kritik jedoch auch nicht hinweg.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 40:31 / Indiepop

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