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Fantasy Filmfest 2007 - Teil 5

mit: London To Brighton | Joshua | La Antena | Bug

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London To Brighton
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Anschnallen, meine Freunde, für eine Reise durch die Abgründe der britischen Metropole. Kinderprostitution, Drogen, Killer und Gewalt sind die Hauptdarsteller in diesem ganz auf Realismus getrimmten britischen Gangsterthriller. London To Brighton ist kein augenzwinkernder Guy-Ritchie-Film, sondern steht viel mehr in der Tradition der harten, kompromisslosen Legenden des britischen Gangster-Kinos: „Get Carter" und „The Long Good Friday" sind die offensichtlichen Referenzpunkte. Teilweise schwer zu ertragen, aber durchwegs gelungen, stellt London To Brighton einen unzweifelhaften Festival-Höhepunkt dar. (Christian Ihle)

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Joshua |

Im Grunde ist Joshua „Das Omen" minus all dem Satansquatsch. Ein hyperintelligenter, neunjähriger Junge terrorisiert seine Eltern und treibt die Mutter subtil in den Wahnsinn. Ein sehr pointiert geschriebenes Drehbuch hilft „Joshua" jederzeit fesselnd und überzeugend zu sein. Besonders schön ist der Einfall, den kleinen, von den Eltern ungetauften Joshua („er soll selbst entscheiden, welche Religion er will, wenn er alt genug ist") zum Christentum konvertieren und mit einer beängstigenden Begeisterung all die nett-brutalen Stellen des Alten Testaments lesen zu lassen. Hier spielt „Joshua" mit den Erwartungen der Zuschauer, die Damien-geprägt in dem jungen Mann den Abgesandten des Satans himself sehen. (Christian Ihle)

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La Antena |

Ein spanischer Schwarz-Weiß-Stummfilm als Centerpiece? Erstaunlich, aber wohl konsequent, denn die wenigsten Festival-Besucher würden sich einen derartigen Film als must-see aufschreiben. „La Antena" wirkt als hätte Michel Gondry („Science Of Sleep") versucht, „Das Kabinett des Dr. Caligari" nachzudrehen. Putzig, visuell unglaublich schön gemacht, ist La Antena ein Ereignis, das leider auf Story-Ebene nicht mit dem visuellen Irrsinn auf der Leinwand mithalten kann. (Christian Ihle)

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Bug |
William Friedkin ist ein Veteran des US-Horrorfilms: Mit „The Exorcist" hat er vor gut 25 Jahren einen der wichtigsten Horrorfilme der 70er Jahre gedreht und kehrt nun nach einiger verlorener Zeit wieder zum Horror-Genre zurück. „Bug" nimmt sich viel Zeit, um in die White Trash Umgebung seiner Protagonisten einzutauchen, bis unmerklich der innere Wahnsinn der Figuren die Überhand gewinnt und „Bug" immer weiter in diese Welt absteigt. Dabei lässt er eigentlich außer Frage, dass alles nur im Kopf der Protagonisten abläuft, was aber nichts ändert, dass das Ende unausweichlich ist. (Christian Ihle)

Fotos: Pressefreigaben


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