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Iron Hero

Safe As House

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Independent, Shoegazer, Postrock. Ein bisschen klingen Iron Hero wie der guten, alten Zeit entsprungen. Könnte man als aufmerksamer Verfolger des Genres sagen. Oder, wenn man über dreißig wäre. Bin ich aber nicht.
Zumindest noch nicht. Doch schließlich finden sich momentan ja nicht wenige Formationen, welche derartige Sounds reanimieren: Spröder, analoger Charme trifft auf das „Retro-Gefühl“, welches mich packt, wenn ich heute D.C. Bands wie Jawbox höre. Denn die Stimmung ist eine ganz ähnliche: Fast hat man den Eindruck, als wollen Iron Hero die Hörer mit der oberflächlichen Harmonieverliebtheit ihres Materials in Sicherheit wiegen. Dennoch und entgegen seines Titels haftet „Safe As House“ etwas Bedrohliches an. Denn unter der Oberfläche brodelt es. Immer wieder. Auf diese Weise entstehen einerseits elegante Spannungsbögen, andererseits kommt so mancher auf den ersten Blick vielleicht unspektakulären Melodie plötzlich doch besondere Bedeutung zu. Schließlich wurde sie in diesem Kontext treffsicher platziert. Selbst wenn Iron Hero nämlich mit Lärmkulissen arbeiten, gelingt es ihnen dennoch, diese so harmonisch zu inszenieren, dass jenen Momenten beinahe etwas poppiges anhaftet. Man verfalle beispielsweise nur dem wunderbaren "Heart Of A Ghost". Und sonst? Der Bass von Ben Simpson grollt sich als eine der wenigen echten Rock'n'Roll Elemente durch die dreiviertel Stunde, während Sam Gunn mit beinahe gehauchter Stimme die einzelnen Elemente zu einem stilvollen Ganzen zusammenführt. Die Band aus Athens, Georgia empfiehlt sich letzten Endes als eine formidable Neuentdeckung: Wer zwischen Interpol und den selbstverständlichen Songwritingambitionen von Guided By Voices auch noch Platz für atmosphärische Elemente lässt, wird dem Charme dieser Aufnahmen schnell verfallen.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 45:35 / Postpop

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