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Aqualung

Memory Man

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Matt Hales And The Infinite Sadness: Die konstante Trauer des kreativen Kopfes hinter Aqualung wird langsam etwas anstrengend.
Denn was er hier mit seiner Frau Kim Oliver sowie Bruder Ben inszeniert, überzeugt zwar handwerklich. "Memory Man" klingt leider deutlich zu blutarm, um zwischen den gigantomanischen Erfolgen von Coldplay sowie den orchestralen Eskapaden von Muse bestehen zu können. Doch dort wollte der Protagonist diesmal wohl gar nicht hin. Fast hört man den elf Tracks das Streben an, Radiohead zu "Ok Computer" Zeiten wieder ins Leben rufen zu wollen. Doch wo Thom Yorke konsequent und ohne Rücksicht auf Presse und Fans seine Visionen verwirklicht, scheint die Vision Hales simpel gestrickt. Zwar wird mit großer Gestik agiert. Doch was steckt dahinter? Oberflächlich natürlich Popsongs im dezenten Elektronikgewand sowie die allgegenwärtige Kopfstimme. Unter dem perfekt arrangierten Mantel jedoch sucht man zumeist vergeblich nach Substanz. Auf den Erfolg der Aufnahmen muss das aber nur bedingt Einfluss haben: Schließlich gelingt es dem Engländer auf seinem dritten Album abermals, beim Erstkontakt Aufmerksamkeit zu erhaschen. Gerade das weinerliche Organ von Hales jedoch beginnt nach einiger Zeit regelrecht zu nerven: "Glimmer" ist so ein Fall, bei welchem die vermutete Selbstverliebtheit zum emotionalen Tod des Songs führt. Und weil dies kein Einzelfall bleibt, kann man dieses Album wohl nur denjenigen ans Herz legen, die es nicht stört, dass selbiges hier offenbar via Schrittmacher am Leben gehalten wird.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 50:28 / Pop

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