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The Go! Team

Proof Of Youth

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 Als ob sich die Band aus Brighton noch irgendwas beweisen müsste. Oder der Weltöffentlichkeit. Schließlich wurde mit dem Debüt "Thunder, Lightning, Strike" schon Zeugnis über die Jugend abgelegt.
So ungestüm, naiv, polternd und glückselig war das Debüt, dass man mit Sorge auf das neue Album schaute. Was sollte da groß kommen? Und vor allem: wie würde das klingen? Und noch viel schlimmer: wäre die Band noch die selbe, wenn das Album auch nur einen Deut anders klänge als Lo-Fi? "Proof Of Youth" legt ein Statement in die noch glühenden Kohlen des Erfolgs, dass man gar nicht anders kann als zu klatschen und mit begeisterter Miene "Doing It Right" zu gröhlen. Tatsächlich, die Band hat alles richtig gemacht. Ian Parton, der Kopf hinter dem Go! Team, hat auch weiterhin an Studiotechnik gespart. Kurz vor Anschlag flattern da die sensiblen kleinen Zeiger an den Kontrolltafeln des Studios. Und noch immer klingen die Engländer, als habe sie Tarantinos mit einer schrottigen Zeitmaschine aus den frühen Siebzgern in die Moderne katapultiert - und im Raum-zeit-Kosmos mal eben das beste aus den folgenden beiden Jahrzehnten als Genmassen mitgeschleift. Hip-Hop, Soul, Reggea, Rock, Punk, Post-Punk, Kitsch. Da stört Chuck D. in "Flashlight Fight" eigentlich kaum. Denn neben wenigen Gastauftritten sind vor allem Melodieseligkeit, Hippness und Samples die heimlichen Stars. "Grip Like A Vice" hat in seiner Ästhetik noch etwas leicht martialisches, spätestens "Titanic Vandalism" haut wie ein Spielzeug-Rambo alles zu Brei. Was da an Fanfaren und Riffs aufgefahren wird, ist ein Feuerwerk sondergleichen. Und mal ehrlich: gibt es eine Band, die auch nur annähernd wie Go! Team klingt? Richtig. Deshalb bleibt der Lo-Fi-Hedonismus bis auf weiteres unangefochten an der Spitze. Solange wir noch jung sind...

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 35:34 / Lo-Fi-Sample-Punk

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