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Le Mobilé

Tschaikowski

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So stellt man sich eine Single vor. Sowohl quantitativ, wie qualitativ. Mobilé heißen jetzt Le Mobilé, haben ein neues Bandmitglied dazu gewonnen und veröffentlichen „Tschaikowski“ mit nicht weniger als neun Musikstücken und weiteren vier Videos. Andere nennen so etwas „EP“ oder noch dreister sogar „Album“. Nicht aber die fünf Herren aus Berlin, Wien und wer weiß von wo noch.
Als vor Kurzem Gründungsmitglied Frank Neuer seinen Rückzug bekannt gab und Andreas Spechtl, den man vielleicht von Ja, Panik kennt, zur Band stieß, nutzte man die Gelegenheit sich umzubenennen. Und weil wahrscheinlich noch viel zu wenig Leute die letztjährige Veröffentlichung „Kartographie“ wahrgenommen haben (den Autor mit eingeschlossen), ruft man das Album nun mit einer vollgepackten Single zurück in die Erinnerung. Und das zeigt Wirkung, denn nach eingängigem Studium von „Tschaikowski“ bleibt einem ja fast nichts anderes übrig, als sich „Kartographie“ beim nächstbesten Plattenhändler oder beim Label direkt zu bestellen. Das Label ist übrigens wieder Sitzer Records, die ansonsten fantastische Musik von Bands wie Locas In Love oder Werle & Stankowski herausbringen. Aber wir wollen nicht abschweifen, lieber noch ein paar Fakten: Le Mobilé sind neben vielen anderen tollen Bands auf dem „Herz statt Kommerz“-Sampler vertreten. Le Mobilé haben auch schon mal auf Loob Musik veröffentlicht. Das ist das Label, auf dem die Platten von Delbo und Klez.e erscheinen. Klez.e-Frontmann Tobias Siebert ist auch ein hervorragender Produzent (zuletzt u.a. Phillip Boa). Mit ihm haben Le Mobilé „Kartographie“ aufgenommen. Le Mobilé-Kopf Peer Göbel schreibt nicht nur ergreifende Texte, sondern kann auch wunderbar singen, Gitarre, Klavier und Bratsche spielen. Außerdem ist er für das spitzenmäßige Format Undertube (mit)verantwortlich. Und die Musik? Indierock im weitesten Sinne. Gerne auch mal popig und auf der vorliegenden Single vor allem auch wunderschön akustisch, weil Bonus Tracks und so. Melancholisch, aber immer tapfer nach vorne blickend. Die Texte sind verdammt smart, dabei aber nie zu verkopft. Wem Songtitel wie „Prinzipiell habe ich nichts gegen renovierte Häuser“ oder „Liebeslied mit einem schiefen Kapitalismusbegriff“ sofort ansprechen, ist hier genau richtig. Der Multimediapart beinhaltet dann noch vier Videos. Das bezaubernde zum Song „Solitär“ und drei Live-Videos der Mai-Tour mit Ausschnitten aus Freiburg, Lüneburg und Hamburg. Bildtechnisch natürlich keine Meisterwerke, dafür wird aber der Charme von Le Mobilé schon ziemlich gut transportiert. Wenn schon Singles kaufen, dann die hier. Am besten gleich mehrmals und dann an alle guten Freunde verschenken. Und das Album „Kartographie“ wird jetzt auch postwendend bestellt.

-- / Spielzeit: 27:05 / Indie

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