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Jonah Matranga

And

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Die umtriebige Seele von Jonah Matranga scheint endlich Ruhe gefunden zu haben. Nach Gratitude, Far, New End Original und Onelinedrawing veröffentlicht der Amerikaner nun mit überraschender Konsequenz unter eigenem Namen. Und zwar Pop-Songs, angelehnt an klassische Singer-Songwriter-Traditionen. Selbstbestimmung und Selbsterfüllung, keine Frage.
Doch was sagt der Fan dazu? Ich für meinen Teil stehe der Entwicklung Matrangas ambivalent gegenüber. Klar, Respekt dafür, dass dieser Mann seinen ureigenen, nicht gerade einfach gewählten Weg geht. Wer sonst in seiner Liga macht sich schon die Mühe, einen guten Teil seines Outputs selbst zu veröffentlichen und zu vertreiben? Vielleicht hängt der Knackpunkt tatsächlich am Meisterwerk "Water And Solutions" von Far aus dem Jahr 1998. Diese Platte markierte für mich den Übergang vom Hardcore/Rock-Moment Matrangas’ hin zu seiner Entdeckung des Pop. Und dieses Werk rührt nicht nur mich noch heute zu Tränen, sondern steckt im Vorbeigehen sämtliche Deftones-Soundalikes der Neunziger bis zur Gegenwart in die Tasche. Doch auch "And", nach der letzten Bestandsaufnahme "There's A Lot In Here" erstmals wieder mit sympathischer Label-Unterstützung, trägt dieser Entwicklung Rechnung. Zwar agieren während der elf getragenen Stücke unter anderem ex-Hardcore-Kollege Sammy Siegler (Rival Schools, Youth Of Today) sowie Label-Freund Ian Love, dennoch haben wir es eben wieder mit einem Soloalbum zu tun. Zumindest aber dem bandorientiertestem der letzten Jahre. Und, wie könnte man es verschweigen: Die im besten Sinne des Wortes emotionalen Vocals Matrangas machen vorliegendes Material für alle Wegbegleiter abermals unverzichtbar. Ich für meinen Teil hänge wohl trotzdem so hilflos in der Vergangenheit, dass ich die Fantasie nicht loswerden kann, Matranga würde mit einer ordentlichen Portion „Punch“ auch heute noch zu ungeahnten Höchstleistungen im Stande sein. Ein tolles Album, nichtsdestotrotz.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:34 / Pop

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