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Riverside

Rapid Eye Movement

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Riverside bleiben der Beweis dafür, dass sich ein genauerer Blick auf die polnische Metal- und Rockszene immer wieder lohnt. Denn was dieses Quartett auf seinem mittlerweile dritten Album vorlegt, hat mehr denn je internationales Potential. Dort wo Porcupine Tree und Pain Of Salvation dank der Kunst der übergroßen Kompositionen für die Hörer immer fordernder werden, überzeugt "Rapid Eye Movement" überraschend schlicht.
Die neun Stücke sind zwar progressiv angehaucht, funktionieren jedoch auch ohne ein Studium der Musik. Sicher, Pink Floyd kommen einem in den Sinn, wenn man den Trübsal-verkündenden Titeln der Formation um Sänger und Bassist Mariusz Duda lauscht. Langsam drängt sich beispielsweise der achtminütige Opener "Beyond The Eyelids" ins Bewusstsein, doch die eigenwilligen - teilweise sogar modernen - Gitarrenharmonien von Piotr Grudzinski packen einen dann in Kombination mit einer beinahe hypnotisierenden Rhythmusarbeit doch Stück für Stück. Mit Michal Lapaj hat man sogar einen eigenen Keyboarder in den Reihen, der sich aber brav und songdienlich im Hintergrund hält. Überhaupt strahlen Riverside mehr denn je eine ganz selbstverständliche Ruhe aus; und schenken ihren Songs genau die Zeit, die sie brauchen, um sich zu entwickeln. Dabei wird mit zahlreichen instrumentalen Passagen gearbeitet, ohne dass der Fokus sich unnötig auf Nebenschauplätze konzentrieren würde. Die bedächtigen Vocals von Duda passen da prima ins Konzept und lassen diesmal gar an die Spätphase der britischen Trauerweide Anathema denken. Randnotiz: Dieses Werk beschließt die etwas beengende thematische und musikalische Welt einer Trilogie und macht neugierig darauf, wie sich Riverside in Zukunft entwickeln werden.

 / Spielzeit: 55:50 / Progrock

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