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Promises! Promises!

Re-Offender

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Es läge angesichts des Namens dieser jungen Formation so wunderbar nahe, sich mit halbgaren Metaphern über "leere Versprechungen" etc. auszulassen. Dabei spielen Promises! Promises! ihre Rolle als Jimmy Eat Word-Jünger doch durchaus überzeugend.
Naja, sie sind ja auch eine intensive Schule durchlaufen: Gewonnene Newcomer-Competitions, "Demo des Monats"-Trophäen in bekannten deutschen Alternative-Musikmagazinen, erste Erfahrungen auf großen Festivalbühnen sowie natürlich die obligatorischen Support Slots für erwähnte amerikanische Vorzeige-Emorocker sorgen dafür, dass wir es bei "Re-Offender" nicht mit halbgarem Heulsusen-Pop auf Schülerband-Niveau zu tun haben. Im Gegenteil. Promises! Promises! können rocken; ebenso emotional wie hookverliebt. Und: Sie klingen deutsch. Jedoch im besten Sinne (ja, so etwas gibt es...). Nicht zuletzt, weil die Oldenburger eine latente Schlagseite in Richtung der frühen Alben ihrer Landsmänner Pale besitzen. Die gewissenhafte, druckvoll-professionelle Produktion und das ausgetüftelte Songwriting lassen beinahe vergessen, dass man es hier mit einem Debüt zu tun hat. Schade eigentlich, dass die eigene Identität der zwölf Tracks über weite Teile – noch - auf der Strecke bleibt. Unglücklich auch, dass man sich nicht selten dabei ertappt, Passagen wieder zu erkennen - was bei dem Debüt einer bislang unbekannten Band durchaus etwas fragwürdig wirkt. Doch wie groß soll man die Relevanz solcher Mankos ansehen, wenn "Re-Offender" zumindest für eine gute halbe Stunde das Gefühl von "Something To Write Home About" oder "Clarity" wieder aufleben lässt? Eben.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:32 / Emorock

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