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Median
Median's Relief
Es beruhigt schon auf gewisse Weise, dass im US HipHop eine potente Garde junger Talente nachwächst, welche sich mit den richtigen Idealen befassen. Weg vom Bling-Bling-Gangstastyle, hin zu deepen Tunes a lá Common oder The Roots. Apropos: Deren ?uestlove bekommt auf "Median's Relief" gleich zu Beginn Props für sein tightes Timing. Doch nun genug Anglizismen.
Median alias James Livingston, Teil der Justus League aus North Carolina, jedenfalls wird nicht zu unrecht hoch gehandelt: Auf dem schmalen Grat zwischen Rap und Soul entscheidet er sich zwar für ersteres; angesichts seines prägnanten Sprachflusses übrigens auch die richtige Wahl. Umgekehrt enthalten die 15 Produktionen - vier davon von 9th Wonder, der ja zeitgleich sein eigenes Album veröffentlicht - zahlreiche Gastvocals und vor allem Melodien mit entsprechend Seele (nein, keine Anglizismen...). Dazu gesellt sich ein nicht zu vernachlässigender Anteil an Funk-Elementen. Dennoch haben wir es am Ende des Tages mit einem lupenreinen HipHop-Werk zu tun. Dessen ebenso emotionale wie intelligente Lyrics den Interpreten in einer Reihe mit eingangs erwähnten Ikonen stellen. Zwar nicht an die Front-Position. Jedoch mit den Ambitionen versehen, in naher Zukunft zu den Großen des Genres aufzuschließen. Das Talent des Protagonisten äußert sich schließlich nicht nur in den thematisch durchaus persönlichen Lyrics, welche sich mit tanzbaren Beats zu einem überraschend leicht konsumierbaren Sounderlebnis fusionieren: Die Auswahl an Samples sowie die niemals überfrachteten Instrumentalkonstrukte funktionieren einfach. Das dürften folgerichtig auch die Kollaboratoren ähnlich sehen: Unter anderem Khrysis und Nicolay bastelten Tracks; während Jo Scudda oder L.E.G.A.C.Y. Gastauftritte feiern. Die Debüt-Single "Comortable", erstes landläufig bemerktes Lebenszeichen von Median, findet sich übrigens als Bonus im Remix am Ende dieses gelungenen Werkes.
-- / Spielzeit: 66:45 / HipHop
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