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Bottom Of The Hudson

Fantastic Hawk

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Manchmal kann alles so einfach sein. Ein Begriff sagt oft mehr als hundert Zeilen. „Mid-Fi Bedroom Pop” ist so einer. Der beschreibt schon sehr sehr gut, was Bottom Of The Hudson da auf „Fantastic Hawk“ zusammengebastelt haben. Musik, die mit einer sauberen, glatten Produktion garantiert ihren Charme verlieren würde und den Reiz aus den unperfekten Momenten zieht.
Gleich der Opener, der auch Titelsong ist, erinnert mit seinem mehrstimmigen Gesang, den Handclaps und der verspulten Atmosphäre an die wunderbaren The Most Serene Republic vom kanadischen Arts & Crafts Label. „Suffering Time“ holt alle ins Boot, die nicht nur eine Träne vergossen haben, als Guided By Voices ihre Auflösung bekannt gaben. Wer kauzigen Indiepop mag, der vornehmlich in Wohn- und Schlafzimmern entsteht oder in zu kühlen Kellerräumen aufgenommen wird, ist hier goldrichtig. Indierock, der sich - aber nie die Personen dahinter - wichtig nimmt und so wunderbar frustrierende Titel wie „Pretty Much It“ in die Welt setzt. Dabei eine Verletzbarkeit offenbart, musikalisch aber nie die Hoffnung aufgibt. Die Typen dahinter tragen garantiert Bärte und schauen bei Konzerten wahrscheinlich vornehmlich auf den Boden. Nicht weil sie unbedingt die Shoegazer raushängen lassen wollen, sondern weil sie schüchtern sind und ihre Songs so viel Intimität beinhalten, dass man das nur schwer mit fremden Menschen teilen kann. Erst recht nicht, wenn diese einem keine zwei Meter gegenüber stehen und anstarren. Weil einem als Zuschauer dabei selbst oft nicht ganz wohl ist, weicht man den seltenen Blicken der Musiker aus. Und so starren dann die einen auf den Bühnenboden und die anderen an die Decke oder irgendwo ins Leere. Die Kommunikation geht dabei dennoch nicht verloren, dafür sorgen die fein arrangierten Lieder. Unspektakulär meistens, wunderschön fast immer. Was „Fantastic Hawk“ betrifft, leider fast einen Tick zu unspektakulär, denn man wünscht Bottom Of The Hudson schon ein ums andere mal, dass sie etwas mehr aus der Reserve kommen und ihre schüchterne Schale ablegen würden. Das nächste mal sollten sie vielleicht doch in einem beheizbaren Raum aufnehmen und zwischendurch mal an die frische Luft gehen, die Produktion können sie ruhig beibehalten.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 49:08 / Mid-Fi Indiepop

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