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Dúné
We Are In There You Are Out Here
Die sieben Mitglieder der dänischen Band Dúné sind alle noch blutjung. Als Entschuldigung für ein recht beliebiges Album, darf das natürlich trotzdem nicht gelten. Man hört „We Are In There, You Are Out Here“ eigentlich sofort an, dass hier in erster Linie schlecht zusammengeklaut wurde, was bereits in den letzten Jahren erfolgreich recycelt wurde. Die Gitarren vom Postpunk, die Keyboards und Synthesizer vom 80er-Pop und den Gestus von den Verzweifelten dieser Welt.
Und ja: Sie sollten verzweifelt sein, denn bei allem guten Willen, den man Dúné unterstellen muss, hat das Septett aus Skive nicht gemerkt, dass es zum perfekt durchgestylten Marketingprodukt verkommen ist. „We Are In There, You Are Out Here” ist songtechnisch perfekt auf die Zielgruppe zwischen zu engen Hosen und verwischtem Kayal zugeschnitten. Die Nummern sind mundgerecht in Zwei- bis Dreiminutenhäppchen verpackt und abgesehen vom abschließenden - in diesem Zusammenhang sehr bemüht wirkenden - siebenminütigen „Go Go Valentina“ tanzflächentauglich zurechtgebogen und soundtechnisch glattgebügelt. Da greift man schon mal zu, wenn man The Killers gut findet und ab und zu durchaus mal „härtere“ Musik hört. „Indielectrock“ nennt die Band das. Oder ihr Manager. Wir nennen es seelenloses musizieren im Fahrwasser von Keyboarddancepop, Postpunk und das alles mit einem weichgespülten -core im Anhang. Verkaufen wird sich das natürlich trotzdem oder eben gerade deswegen. Die Hooklines sitzen, die Frisuren sowieso. Die Texte sind einfach gehalten, ähnlich wie die meisten Songstrukturen. Die Singles „Bloodlines“ und „Dry Lips“ sind wie geschaffen für MTV Rock TRL, da ist es bezeichnend, dass der Interlude „Repeat It“ das spannendste Stück auf dem Album ist. Mainstream sagt eben nichts über die Art der Musik aus. Wo früher Boygroups waren, grasen heute Bands, die ihre Instrumente selbst spielen können. Besser ist es deswegen aber nicht viel geworden.
/ Spielzeit: 42:48 / Postpunk / Dancepop
Autor:
Dúné - Dry Lips
