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Stereophonics

Pull The Pin

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Kelly Jones mag das vielleicht nicht hören, aber nach zehn Jahren Stereophonics hat er die Talsohle erreicht. Mit "Pull The Pin" lässt sich, so sehr die Band auch bemüht ist, einfach nichts reißen.
Das Debüt war ja schon etwas: "Word Gets Around" hatte eine mitreißende Wuchtigkeit, eine ungestüme, naive Jungendlichkeit, die heute so gar nicht mehr zu den Stereophonics passen möchte. Die Zeit der Stadiontourneen ist jedenfalls vorbei, in Deutschland spielt man im Zuge der "Jack Daniel's Rock'n'Birthday Tour" (!) wieder im Münchner Atomic Cafe. Ob das den Zielen einer Band angemessen erscheint, die mal angetreten war, das ganz große Rock-Brimborium zu feiern, sei mal dahin gestellt. Frontmann Kelly Jones jedenfalls behauptet, nach der Auszeit bis zum neuem Album "Pull The Pin" ganz neue Familienwerte entdeckt zu haben und man mag es kaum glauben, aber: das sechste Studioalbum spiegelt tatsächlich den Trend hin zum neuen Konservatismus wieder. Das Anfangsriff aus "Soldiers Make Good Targets" ist so dermaßen abgeklärt und berechnend, dass man sich unschwer selbst die Rockerposen der vier Waliser vorstellen kann. Dazu knarzt und röhrt Kelly Jones vollkommen unangemessen Standardphrasen. "Did we lose ourselves again? / Did we take in what’s been said?" in der ersten Single-Auskopplung "It Means Nothing". Dennoch: ganz böse kann man den Stereophonics nicht sein für ihren Gefälligkeits-RockPop. Denn dabei schenken sie uns immerhin noch eine Glanztat pro Album. In diesem Fall ist das "Daisy Lane", das ganz ruhig und melancholisch jede Pose über Bord wirft. Schade, dass da der Rest nicht mithalten kann. Wenn schon Rückbesinnung, Kelly Jones, dann doch bitte auf die Stärken, nicht die Schwächen...

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:18 / Rock

Stereophonics - It Means Nothing

 

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