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Boris Gott
Bukowski Land
Der Name provoziert Meinungen ehe man Boris Gott überhaupt gehört hat. Umso schöner, dass die negativen Erwartungen nicht erfüllt werden - ganz im Gegenteil: Der Dortmunder Jung macht bitterschöne deutsche Singer/Songwriter-Songs zwischen Melancholie und Albernheit.
Mehr kann man über Boris Gott dann leider auch nicht schreiben, verrät die Promo-Info doch nicht wirklich viel über die Umstände unter denen Boris Gott sein erstes Solo-Album präsentiert und wer er eigentlich ist. So können wir uns doch wunderbar auf das Eigentliche konzentrieren: „Bukowski Land“ ist wirklich gut gelungener deutscher Pop mit gelungenen Singer/Songwriter-Einschlägen flankiert von Gitarre, Mundharmonika und Mandoline. Der eigentliche Wahnsinn sind aber die Texte, die vor augenzwinkernder Ironie, verqueren Weltsichten und abstrusen Geschichten nur so strotzen. Das Ganze passiert vor heimelnder Ruhrpott-Kulisse mit entsprechendem (Nicht-)Akzent. In den Texten spürt man wie gut Boris Gott beobachten kann: Man erlebt förmlich das Milieu, die Soziallandschaft und das traurig-schöne Schwelgen in der Trostlosigkeit. Das sind keine Plattitüden sondern Teil des Alltags und liefert wunderbar aufbereiteten Stoff für „Bukowski Land“ - eben weil er in derben Humor frei nach Schnauze umgesetzt wird: Ohne Konventionen, gerade drauf zu, mal schief aber egal, immerhin weg von der intellektuellen Schön-Scheißerei. Ich bin mir sicher, bald gibt es eine eigene Homepage mit den besten Text-Zitaten von Boris Gott, die bald im gleichen Zug mit Tomte von den Myspace-Jüngern ins Profil gehackt werden. Ist ja auch was wert, irgendwie. Aber „Bukowski Land“ hat echte und direkte Songperlen, die auch ohne große Inszenierung und Selbstverliebtheit funktionieren. Wer braucht Tocotronic oder Blumfeld wenn man Songs wie „Ikea-Bällebad“, „Acapulco“ oder „Borderline-Blues“ hat? Und genau deshalb ist die erste Solo-Platte von Boris Gott auch so sympathisch: Weil sie dir direkt aus dem Herzen spricht, aus deinem Leben. Danke Boris. Und von mir aus auch: Du Gott. 
/ Spielzeit: 46:12 / Heimat-Pop
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