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Egotronic

Lustprinzip

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Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch: Deichkind „Aufstand im Schlaraffenland“, Mediengruppe Telekommander „Näher am Menschen“, Plemo „Exzess Express“ und Saalschutz „Das ist nicht mein Problem“. Verdammt, da haben sie einen wieder erwischt die Gauner von Amazon. Vielmehr haben sie ihr System clever verlinkt, denn wer sich „Lustprinzip“ zulegt, kauft sich die genannten Alben auch noch.
Und man tut Egotronic sicher nicht unrecht, wenn man sie mit genannten Kapellen in einen Topf wirft. Das ist eben die selbe Baustelle. Den Gute-Laune-Techno haben sie mit Saalschutz gemein, die Konsumkritik teilen sie sich der mit der Mediengruppe, die Anarchie mit Deichkind und den Rave-Faktor mit dem Labelmate Plemo. Natürlich klauen sie sich nicht das Beste von alldem zusammen, es sind einfach einige Parallelen vorhanden. Clever, gewitzt und verdammt tanzbar. Wer sein Album mit einem Statement wie "Raven gegen Deutschland" beginnt und mit einer albumkompatiblen "Afterhour" beendet, macht schon mal einiges richtig. Der Bass pumpt, der Beat stampft vor sich hin und die Texte drehen sich um sich selbst. Raus kommt eine derbe Mischung aus antideutscher Feierkultur, die sich bei den Vocals gerne auch mal hiphoplastig gibt – vor allem bei den Tracks, bei denen man sich noch Gäste hinters Mikro geholt hat. Bei „XTC-boy“ sind zum Beispiel Plemo und Tina am Start und bei „Der Tausch“ mit Kulla funktioniert das sogar richtig gut. Tighter Song, in den am Ende sogar noch kurz ein schrottiges Sample von den Hives eingebaut wurde. Danach folgt aber auch ganz schön viel Leerlauf. Während Egotronic live eine echte Macht sind, klingt das auf Platte schon etwas dünn. Da steht schnell mal der Begriff „Billigtechno“ im Raum. Aber wozu dementieren? Egotronic sind im Herzen Punks und bei Punk ging es schließlich auch nie um musikalische Fähigkeiten, sondern um die Message und das Live-Erlebniss. Und da können Egotronic doppelt punkten.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 38:24 / Electropunk

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