Wegweiser durch sellfish.de

independent online music  |  info@sellfish.de

Avenged Sevenfold

same

avengedsevenfold-same.jpg

Die Hardcore-Szene - aus welcher Avenged Sevenfold ja ursprünglich stammten - hatte spätestens dank des Vorgängeralbums mit dem amerikanischen Quintett endgültig abgeschlossen. Denn was sich hier aus den eigenen Reihen entwickelte, hatte weder mit klassischer Genrekost noch den omnipräsenten Metalcore-Auswüchsen etwas zu tun.
Auf einer Trend-Welle reitet man aller Kritik und Major-Deal zum trotz dennoch nicht. Es sei denn, pathetischer Metal wird das nächste große Ding… Selbst dann noch dürften sich Traditionalisten aber an dem latenten Augenzwinkern stören, mit welchem die zehn nichtsdestotrotz höchst effektvoll inszenierten Tracks einmal mehr ausgestattet wurden. Das geht so weit, dass man sich auch vor Bon Jovi- oder Hammerfall-Peinlichkeiten nicht scheut - sei es nun in den Vocals von Mister Shadows, den teils extrem kitschigen Keyboardeinsätzen oder den doppelläufigen (ziemlich brillanten) Gitarrenparts. Bei allem Spaß muss aber unbedingt angemerkt werden, dass die Melodielinien mit ihren meist zweistimmigen Harmonien und Refrains absolut mitreißend und abwechslungsreich geraten sind; schließlich funktionieren die erstmals recht kompakt geschnürten Tracks auch jenseits aller Kaspereien noch prima ("Afterlife"). Darüber hinaus sind Avenged Sevenfold an ihren Instrumenten mittlerweile topfit, was diese geschickt eingefädelte Quasi-Parodie noch wirkungsvoller macht. Das Konzept setzt sich im Artwork des selbstbetitelten Werkes zwar etwas dezenter als bisher fort; Platz für eine stattliche Anzahl Totenköpfe, kreischende Frauen und Monster aus einer anderen Welt bleibt dennoch... In seinen (wenigen) ernsthaften Momenten erinnert das ganze ein wenig an bessere AFI; zumeist regieren aber Judas Priest, Kiss oder die Misfits. Davon abgesehen bleibt der Ansatz von Avenged Sevenfold einigermaßen eigenständig. Herausgekommen ist eine mindestens unterhaltsame Angelegenheit. Ich bin gespannt, ob sich diesmal auch bei uns der in den Staaten mittlerweile als sicher geltende kommerzielle Erfolg einstellen wird.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 53:06 / Hard Rock

Autor:





ERROR!