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Birthmark

The Layer

 

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Über einen Zeitraum von vier Jahren nahm Ex-Make Believe Drummer und Keyboarder Nate Kinsella dieses Album auf. Trotzdem hat man das Gefühl, dass die neun vom Sound her sehr gut produzierten Tracks zwar untereinander gut zusammenpassen – innerhalb der einzelnen Titel aber leider nicht.
Es ist Herbst und grau draußen, hier habt ihr den  halbidealen, Folk-Soundtrack. Also Melancholie auspacken, Atmosphäre ist alles auf diesem Album. In Ruhe die Pulsadern aufschneiden kann man sich dazu aber nicht: die atmosphärische Eintönigkeit, in die man sich gerade noch gekuschelt hat, irgendwann nur noch aufregt. Melodien?! Total überschätzt. Hier ist eher ein mäßig begabter Autodidakt und Sound-Handarbeiter am Werk (Nate hat alles selbst eingespielt und das hört man auch), der nun endlich alle 30 Sekunden Rhythmenwechsel und sonstige Brüche und Gemeinheiten einbauen kann, die er wohl bei seiner alten Band Decembers Architects nie durfte. Und die Percussion? Leider ist dieses Patchwork von unfertigen Songbausteinen selten mehr als die Summe der Einzelteile. Was manchmal schlicht nervt oder fad ist berührt und stimuliert an anderer Stelle aufgrund seiner Eckigkeit. Das gilt konkret für die stimmigsten Tracks, „Flightless bird“, „Haunted Vessel“ und das nur aus Gitarre und Gesang bestehende „A solitary angel“. Bloß: gleichzeitig Gas geben und bremsen führt nur zu Durchschnittlichkeit. Schade.

Bewertung: 5 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:18 / Acoustic

Ulrich Blanche





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