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Vangelis

Blade Runner Trilogy: 25th Anniverdary

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Kaum ein Regisseur, Schauspieler, Künstler oder Cineast würde heute noch die visuelle Bedeutung des Films "Blade Runner" in Frage stellen. Zu wuchtig ist dann letztlich doch die Breitenwirkung des Filmes gewesen, der seit mehr als 25 Jahren die Gemüter aller Beteiligten und der Fans bewegt.
Dabei war Ridley Scotts erster richtiger Science-Fiction-Film nach "Alien" bei seinem Erscheinen ein gigantischer kommerzieller Flop, brachte den Regisseur an den Rand der Kredibilität, machte Harrison Fords Karriereaussichten beinahe zunichte und wurde von Kritikern und Publikum förmlich in der Luft zerrissen. Heuten dürfen sich alle Beteiligten wahlweise in die geballte Faust beißen oder triumphierend auf die Schulter klopfen. Zum 25. Geburtstag erfährt der Film endlich den gebührenden Respekt, den er schon bei Erscheinen verdient gehabt hätte. Auch "Vangelis", die Klassik-Synthie-Personalunion, wird endlich mit einer eigenen Deluxe-Soundtrack-Edition gewürdigt. Was lange nur als Bootleg-Kasetten kursierte und mehrere Male eher halbherzig öffentlich in den Handel gebracht wurde, erscheint jetzt in Formvollendung auf CD - in einem schicken Digipack. Inhalt: Original-Score, unveröffentlichte Songs, neue Stücke. Nahezu drei Stunden Dauerbeschallung, die selbst einem Fan am Stück auf die Nerven fallen dürfte. In Maßen genossen ist der Soundtrack allerdings bis heute eine absolute Meisterleistung. Klassische Komposition wechseln sich mit prähistorischen, charakteristischen Synthesizer-Klängen ab und schaffen eine so eigenartige Atmosphäre, dass man die visuelle Pracht Scotts schon fast nicht mehr braucht. Das Lieblingsinstrument Vangelis', ein Yamaha CS80 Synthesizer, wird hier fast bis zur Besinnungslosigkeit ausgereizt. Überall verhallte Bläsersätze, Blues- und Jazz-Saxophone erklingen, japanische Biwa-Musik flackert auf und irgendwann meint man, eine Chopin-Variation zu hören. Die neu-komponierten Stücke allerdings wirken reichlich überflüssig. Zu bemüht ist der Versuch, das ganze gleichzeitig modern und alt klingen zu lassen. Zu bemüht auch der Versuch, das ganze durch Spoken-Word Variationen von Produktionsnotizen und Briefen aufzupeppen. Der Wucht des Original-Scores tut das keinen Abbruch. Der ruft auch heute noch das merkwürdige, verstörende Gefühl von damals wach, als man das erste Mal "Blade Runner" sah - und nichts begriff außer einer tiefen, summenden Melancholie. Dazu hat Vangelis einen Großteil beigetragen...

-- / Spielzeit: 140:18 / Synthie-Klassik

Blade Runner Trailer

 

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