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Psychopunch

Moonlight City

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Mit schöner Regelmäßigkeit liefern die Schweden von Psychopunch neue Alben ab. Sieben sind es mittlerweile an der Zahl. Doch das Interesse der potentiellen Käuferschicht hielt sich bislang in Grenzen. Dabei bekommt man von dem Quartett aus Västeras doch genau jene Kost geliefert, welche die Hellacopters, Backyard Babies und Gluecifer mangels Alterserscheinung bzw. Auflösung neuerdings verweigern. Okay, nicht dass wirklich Bedarf an einer weiteren Punk'n'Roll Scheibe wäre…
Aber "Moonlight City" verfügt über reizvolle Momente. Schließlich hat die Elite der schwedischen "Rock'n'Roll Highschool"-Absolventen ein neues, wenngleich nicht wirklich brennend heißes Eisen im Feuer. Wenngleich die White Jazz-Labelvergangenheit schon eine ganze Weile zurück liegt und auch Kult-Producer Tomas Skogsberg seinen Rotzfaktor zugunsten eines druckvolleren Sounds von neuen Händen außen vor lassen musste. Im Umkehrschluss kommt dafür 'mal ein waschechter 80'er Metalchorus zum Einsatz. Allen notorischen Nörglern sei an dieser Stelle gesagt: Von ihrer Bühnen-kompatiblen Durchschlagskraft haben Psychopunch nichts verloren! Warum auch, schließlich griff man komplett auf bewährte Zutaten zurück: Die Refrains sind fast ausschließlich Ohrwürmer und statt Abwechslungsreichtum funktioniert hier der Bubblegum-Effekt: Reinstecken, gleich genießen - und raus damit, wenn’s nach einiger Zeit fade schmeckt. Zwar gibt es unter den zehn Songs manchmal etwas arge Stangenware, doch das stört bei Motörhead ja bekanntlich ebenfalls niemanden. Mit dem hitverdächtigen Opener "It Remains To Be Seen" beispielsweise katapultieren sich die Vier beinahe in eine Liga mit den Landsmännern von The Bones. Fazit: Durch ein paar minimale Modifikationen in Songwriting und Produktion konnte man die eigene Effektivität sogar noch steigern. Psychopunch 2008 sind in der Lage, die Reifeprobe auch mit relativ cleanem Klang zu bestehen. Denn obwohl der Aufstieg in die erste Liga eher durch die Disqualifikation der eigenen Konkurrenten funktionierte: Das kompositorische Potential dazu haben Nummern wie der melodische Social Distortion-Rocker "Here Comes The Rain" eigentlich schon. Übrigens: Das fertige Album wird eine Bonus-CD mit zehn bisher unveröffentlichten Tracks enthalten, welche uns bislang jedoch nicht vorlagen. So oder so: Eine faire Sache.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 41:15 / Punk'n'Roll

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