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|| Verena Bäumler ||


Top6
1. Captain PlanEt - Wasser kommt, Wasser geht // 2. Turbostaat - Vormann Leiss // 3. The Weakerthans - Reunion Tour // 4. Jupiter Jones - Entweder geht diese scheußliche Tapete - oder ich // 5. Editors - An End Has A Start // 6. Interpol - Our Love To Admire

Es hat sich einiges getan. 2007 war eindeutig mein Jahr der Neuentdeckung und Wiederentdeckung der Gitarre, von Postpunk und Indie. Amy Winehouse und Kate Nash finde ich recht erwähnenswert, aus dem elektronischen Sektor haben mir 100Blumen, Chrysalide und Talvekoidik sehr gut gefallen.

Die Editors haben mit „An End Has A Start“ einen festen Platz in den besten Alben ever eingenommen. Poesie und Trauer, aber nicht zu dark, der Rhythmus ein Herzschlag. Ähnliches trifft für Interpol zu. Noch nicht völlig warmgelaufen mit „Our Love To Admire“ bin ich überzeugt, es geht mir bald ähnlich wie bei „Turn On The Bright Lights“. Wie lange lief „Leif Erikson“ im itunes-Zufallsmodus mit, bis ich es wirklich wahrgenommen hab. Dann allerdings so richtig.

Im Gegensatz zu beiden Bands habe ich die Weakerthans schon live gesehen. Und ich muss sagen, ich würde die überalterte Schülerband im Vorprogramm gerne noch zehnmal ertragen. John K. Samson hat fast schon unerhört viel Freude daran, auf der Bühne zu stehen. Mit einem nur leicht ironisch angehauchten Lächeln und einer Wahnsinnsportion Charme nimmt er mich einfach mit. Hätte ich nach fünf Minuten die Augen geschlossen gehalten, die Emotionen wären trotzdem die selben geblieben. Phänomenal ansteckend und in Wellen ruhig, aber nicht leise.

Eher einem Blitzschlag nah: Captain Planet. Wasser kommt, Wasser geht. Allein der Satz Beruhigung für mindestens ein ganzes Leben. Sorgenfrei ist es im Wespennest. Da fallen regelmäßig Backsteine vom Herzen, alles wird ganz leicht und einfach. Und aus all den Sätzen wurden Wahrheiten gebaut, die funktionieren. Zum Verdammt Wahr!-Quartett des Jahres gehören neben Captain Planet außerdem Turbostaat, Jupiter Jones und Clickclickdecker. Letzterer einer der Künstler, die man ganz sicher bei sich behält und weiterverfolgt, selbst wenn man einmal groß geworden nur Spießer wird. Songs voller Größe und Genialität. Hier mein Herz, bitte sehr. Steck es an. Damit auch ich es sehen kann.

Turbostaat faszinieren mit den unterschiedlichen Moods auf „Harm Rochel“. Sie schaffen sich eine sehr eigene Spielart von Melancholie und stehen auf der Topkonzertliste des Jahres ganz weit oben. Auch das schöne Layout sei lobend erwähnt. Jupiter Jones' Perlen sind die Essenz von gutem Pop mit Punkeinschlag und wunderbaren Texten: Es ist deine Zeit, musst nur dran glauben. Und dann am Ende glücklich sein mit dem was ist – ob's das jetzt wert war oder nicht. Es ist wert. Voll.

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