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The Dunes

Socializing With Life

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Eine kanadische Band, die britischer nicht klingen könnte, schmeisst auf ihre Debüt mal eben Colplay, Radiohead, Doves und Oasis durcheinander. Und klingt genau so - verwirrend durcheinander. Aber mit Hang zur Größe.
Sänger Kevin Pullen hat den Hang zur Überreizung. Das merkt man - im direkten Vergleich - dem Opener "Now" und "Sunflower Eyes" spürbar an und ist ein grund dafür, warum man der ganzen Chose nicht so recht über den Weg trauen mag. "Socializing With Life" ist, um das vorweg zu sagen, eine durchaus gelungene Platte. Mehr Homogenität hätte den Kanadiern dennoch gut getan, vor allem weil das alles hier doch Re-Released wird. Und nicht nur das: selbst neu eingespielt und abgemischt hat man die Songs. Da wird man von "Hurry Up" förmlich überrant - so U2'esk ist dieser Folksong aufgeblasen. Überall Tonnen von Akustikgitarren, sich verselbständigende elektrische Gitarren und ein emotional berstender Frontmann. Ganz un-kanadisch also. Brit-Rock, wenn man so will. Dass das aber auch ziemlich gelungen sein kann, merkt man dann zum Ende des Albums. "Rio Grande" erhebt sich über die Radiohead-Vektoren zum emphatischen Rockmonster. Und ist die Abschlussnummer "Lost" mit seinen zum verlieben schönen Gitarren und dem verschleppten Gesang mal nicht eine wunderschöne Demonstration von gelungenem Pathos? Mal hoffen, dass Kevin Pullens großspurige Ankündigung, den Bandnamen "Dunes" deshalb gewählt zu haben, weil ihre Musik im Laufe der Zeit wie eine Wanderdüne von Stil zu Stil mäandern wird, der Wahrheit entspricht. "Socializing With life" ist jedenfalls schonmal ein gelungener Start.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 46:18 / Rock

 

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