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The Cinematics

A Stange Education

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Ein Debüt zwischen feinem Indierock und gepflegter Langeweile: The Cinematics verpflichten sich vollends den derzeit angesagten musikalischen Standards ihrer englischen Kollegen. Dass den Schotten dabei das eine oder andere Hit-Paket gelingt, holt "A Strange Education" mal eben gerade noch aus dem gefährlichen Loch der Durchschnittskost heraus.
Und zwar schon mit dem Opener "Race To The City". Einer Komposition, welche es mindestens zur Bloc Party B-Seite hätte bringen können: Ein tanzbarer Rhythmus, ein Refrain der ohne Umschweife das Kleinhirn in Besitz nimmt und ein Sound, der zwischen retro und futuristisch die Brücke zwischen beiden pophistorischen Welten des Vereinten Königreiches schlägt. Zwei Stücke später dann der Titelsong: Eines der wenigen Male, wo das Konzept von The Cinematics auch in reduziertem Tempo funktioniert. Subtrahiert man aus den zwölf Kompositionen nämlich die Uptempo-Beats heraus, bleiben mancherorts schlichtweg zu wenig gehaltvolle Melodien übrig. Die Vorbilder mögen an solchen Stellen The Cure oder Joy Division gewesen sein, deren Intensität allerdings erreicht man nicht. Noch schlimmer: Den Aufnahmen fehlt letzten Endes eben das nötige Charisma, um beispielsweise in der Liga ihrer brillanten Labelkollegen von The Holloways zu landen. Okay, einige der Kritikpunkte werden durch die vorbildlichen Umstände des Werkes aufgefangen: Am Ende des Tages hilft jedoch weder das nette Artwork noch der feine Sound oder die sporadischen Highlight vor der Feststellung, dass die Cinematics jenseits des gegenwärtigen Medieninteresses wenig Bestand haben werden. Zumindest dann nicht, wenn man nach den zu erwartenden Rückschlägen (angesichts des sinkenden Marktwertes solcher Musik) aufgibt.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 52:58 / Indierock

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