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Glorytellers

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Seiner ehemaligen Formation Karate kehrte Geoff Farina den Rücken, weil ihm Gehörprobleme ein konsequentes Weiterverfolgen der Postrock-Ikone unmöglich machte. Neu firmiert er nun die Glorytellers. Und stellt dabei ganz bewusst Bezüge zur eigenen Vergangenheit her.
Nein, das war kein gewollter Abschied des unscheinbaren Gitarren-Virtuosen. Insofern markiert vorliegendes Werk einen nachvollziehbaren Schritt. So mögen die Kompositionen zwar in der Tradition von Singer-Songwritern oder American Guitar Music stehen. Parallelen, gerade zur letzten Vergangenheit von Karate, lassen sich dennoch und immer wieder ausmachen. So rückt die Jazzyness des letzten Longplayers "Pockets" nur minimal in den Hintergrund. Und zu ihren Gunsten kehrt noch mehr akustische Ruhe ein, welche sich mit den ungewöhnlichen Melodielinien früher Saitenzauberer mischt. Heraus kommt ein Werk mit seltsam ungreifbaren Song-Schönheiten. Nonchalant schmeicheln sie sich ein, gefallen ohne wirklich hängen zu bleiben. Gemischt mit dem typischen Erzählstil Farinas, welcher als Fixpunkt für alle Kompositionen gilt, entspringt daraus tatsächlich nichts anderes als die konsequente Weiterführung von „Pockets“. Umso erfreulicher, als es mit den zehn Stücken auch wieder auf Tour gehen soll. Die Umstände für eine wirkliche Bandzukunft scheinen mit dem dezent avantgardistisch klingenden Material geschaffen. Reduziert, zurückgelehnt und mit beinahe unglaublicher Selbstverständlichkeit ausgetüftelt, drängen Songs und Strukturen der Glorytellers ins Bewusstsein. Karate 2.0: Willkommen zurück.

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 34:27 / Americana

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