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Gallon Drunk

The Rotten Mile

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So ganz einfach zu kategorisieren waren Gallon Drunk noch nie. Seit guten zwei Jahrzehnten sind die Briten inzwischen unterwegs und leichter haben sie es uns auch diesmal nicht gemacht.
Fast sieben Jahre mussten die Fans auf „The Rotten Mile“ - immerhin schon das sechste Studio-Album - warten, ehe es wieder zur Koalition der Willigen aus Rock und düsterem Barsound kommt: Hier treffen Spröde Jazzauswüchse auf psychedelische Country-Anleihen und vergessen dabei nicht das klebrig-dichte aus Rock und fiebernden Orgelattacken zu verwursten. Madrugada oder Tito & Tarantula sind da nicht weit, und vielleicht schauen auch Nick Cave und seine Bad Seeds um die Ecke. Letztere sind insofern gedanklich nicht soweit weg, da Sänger James Johnston langjähriges Mitglied der Getreuen Cave´s ist. So kommt zusammen was zusammen gehört, kumuliert in einem Dutzend brässigen Rock´n´Roll-Schmonzetten zwischen Garage-Rock und Avantgarde-Jazz. Dazu gehören auch die beschwörenden Orgel-Klänge genauso wie die manisch-abgefahrenen Vocals von Johnston. Dazu gesellen sich je nach Fieberkurve Country-Anleihen (Banjo), Jazz (Saxofon) und schmutzigem Bar-Rock (besonders intensiv durch das Bass-Gewitter). Nicht ganz leicht verdauliche Kost, aber das war wohl auch nie das Ziel von Gallon Drunk. Zwar wirkt das Album über die gesamte Spielzeit etwas langatmig, das sich oft genug selbst zitiert - aber die Atmosphäre die es erzeugt macht das meiste wieder wett. Für Fans ein mehr als gelungenes Lebenszeichen.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 43:57 / Garage-/Psycho-Rock

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