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Planlos

Feuer & Flamme

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Planlos melden sich wieder zurück: „Totgesagte leben länger“ heißt es auf der Homepage der vier Jungs und damit haben wir den Salat: Punkrock aus Deutschland im Jahr 2008, der irgendwie genauso klingt wie vor 10 Jahren. Im Westen nichts Neues.
Eines muss man Planlos immerhin lassen: Durchhaltevermögen haben sie, ist „Feuer & Flamme“ doch immerhin das fünfte Studioalbum und auch eine edel aufgemotzte Live-DVD reiht sich in die Diskografie ein. Eine besonders auffällige Entwicklung haben sie dabei aber leider nicht durchgemacht: Die gute dreiviertel Stunde bietet nichts, was man nicht zwischen Los Angeles und Düsseldorf in den vergangenen zehn Jahren an Punkrock schon mal gehört hätte. Die Texte bieten aber zwischen Jungs-Themen und mittleren Tiefgründigkeiten sogar erste Ansätze der Selbstreflektion, heißt es in „Etiketten“ doch ganz wunderbar: „Während du am Bleistift kaust / dir irgendetwas aus den Fingern saugst / schreibt deine Freundin uns ´nen Fan-Brief“. Das hat gesessen, was? Aber immerhin „keinen Grund, dass wir dir böse sind / Kritik gehört nun mal dazu / immer fair und objektiv ja sowieso“. Danke, Planlos für soviel Verständnis. Aber egal, immerhin hat „Wölli“ Rhode, seines Zeichens der ewige Ex-Drummer der Toten Hosen, euch bescheinigt in die 1. Liga der deutschen Rockbands zu gehören. Dass sich Planlos inzwischen fast genau wie die Hosen anhören, passt wohl eher wie die Faust aufs Auge als dass es ein besonderes Prädikat darstellt. Jetzt fehlt Sänger Pino nur noch das „Cam-“ davor. Aber zurück zur eingeforderten Objektivität: „Feuer & Flamme“ bietet soliden Punkrock, der zwar gut unterhält sich aber gleichzeitig nicht zu schade ist, sich an andere Musikstile anzubiedern. Ska, Pop, Rock´n´Roll. Wow, willkommen im Punkrock des neuen Jahrtausends. Das Motto von Planlos lautet dafür: „Nennt es Schlager oder Punkrock / ganz egal so lange der Scheiß rockt“ - und trifft dabei den Nagel auf den Kopf: Ein Hoch auf die Beliebigkeit. Schade, denn der Vorgänger „Klartext“ hatte mir echt gut gefallen und auch die DVD „Live in Düsseldorf Tor 3“ bot noch exzellente Unterhaltung. Aber seitdem hat sich eben auch vieles verändert - und manch einer wäre erwachsen geworden und hätte sich weiter entwickelt. Planlos leider nicht. Und das zieht das komplette Album nach unten. Ich hoffe, dass war objektiv genug.

Bewertung: 4 von 10 Sternen / Spielzeit: 42:47 / Punkrock

 

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