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Donots

Coma Chameleon

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„Coma Chameleon” haben die Donots ihr siebtes Album genannt. Es erscheint auf ihrem eigenen Label Solitary Man Records, nachdem sich die Band von Gun Records getrennt hat und damit nach einigen Jahren der Major-Maschinerie entflohen ist. Kommerziell erfolgreich war diese Zeit sicherlich, aber gerade zum Ende hin für die fünf Jungs aus Ibbenbüren doch eher unbefriedigend. 2008 wagen sie den Neustart – zumindest was die Rahmenbedingungen betrifft.
Denn musikalisch klingt „Coma Chameleon” auf den ersten Blick gar nicht mal so anders, als die früheren Erfolgsalben. Antreibender Punkrock mit eingängigen Refrains und der Betonung auf „Rock“ steht immer noch im Zentrum ihres Schaffens. Die Vorliebe für Metal und Hardrock der alten Schule, die man noch auf der EP „We´re Not Gonna Take It“ vollends auslebte, hat man weitestgehend zurückgeschraubt. Lediglich zweimal („New Hope For The Dead“, „This Is Not A Drill“) blitzen noch ein paar Passagen auf, die wie für die Haircrime-Fraktion gemacht sind. Ansonsten spielen die Donots all ihre Stärken aus, nur dass diesmal nicht alles so glattgebügelt klingt, wie es zuletzt der Fall war. „Coma Chameleon” beinhaltet zwölf Songs, die auch mal vom üblichen Muster abweichen dürfen und die ein oder andere interessante Idee und Randnote offenbaren. Eine Veränderung, die offensichtlich so gewollt war und nicht nur durch den Labelwechsel manifestiert wird, sondern auch dadurch dass man sich von Langzeitproduzent Fabio Trentini getrennt hat und sich in die Hände von Blackmail-Gitarrist Kurt Ebelhäuser begeben hat. Der verpasste den Herren in seinem Koblenzer Studio die nötigen Ecken und Kanten, die man bei den Donots schon immer vermisst hatte. Natürlich machen die Donots deswegen jetzt noch lange keinen komplexen Space- oder Stonerrock, die Veränderungen halten sich in Grenzen, machen sich aber trotzdem immer wieder entscheidend bemerkbar. Das beginnt beim recht ungewöhnlichen Intro und endet mit einem noch ungewöhnlicheren Albumabschluss inklusive Gastauftritt von Walter Schreifels (Quicksand, Rival Schools). Dazwischen liegen eine wunderbar melancholische Midtemponummer („Stop The Clocks“), Zitate der britischen Popkultur („Headphones“), ein 90-sekündiges Hardcorebrett („To Hell With Love“) und eine famose Verneigung vor Country im Allgemeinen („Somewhere Someday“). „Pick Up The Pieces“ klingt ein bisschen zu sehr nach Billy Talent und „The Right Kind Of Wrong“ erinnert abgesehen vom Mittelpart an die all zu poppigen Momente der Vergangenheit. Ansonsten ist „Coma Chameleon” aber richtig gut gelungen, was vor allem auch an der relativ schroffen und unglaublich druckvollen Produktion von Kurt Ebelhäuser liegt

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 36:47 / Powerpop/Punkrock

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