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Paint It Black

New Lexicon

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Was sich hier mit dem dritten Album aus dem Schatten der wieder erstarkten Lifetime bzw. den Ruinen von Kid Dynamite etabliert, hat das Zeug dazu, den Hardcore zu revolutionieren. Nein, nicht weil hier die große musikalische Innovation angestrebt wurde.
Sondern durch ein kreatives Potential, welches so unglaublich intensiv, intelligent und energetisch ist, dass es im Vergleich zu den gutklassigen Vorgängern nur ein paar Feinjustierungen bedurfte, um nun den ganz großen Wurf zu laden. Da wäre zum einen Hope Conspiracy/None More Black-Drummer Jared Shavelson. Dessen Einsatz sich positiv bemerkbar macht, jedoch keineswegs den Begeisterungssturm erklärt, welcher sich beim Hören von “New Lexikon” einstellt. Nein: Wie man vernimmt, haben sich Paint It Black für "New Lexicon" vom HipHop inspirieren lassen: Die basslastige Produktion klingt dementsprechend unüberhörbar. Doch da sind außerdem Phrasierung, Akzentuierung und Sprachfluss von Dan Yemin und seinen blitzgescheiten Texten. Sowie eine dementsprechende Relevanz der Inhalte. Und vor allem: Eine Produktion, für welche sich (neben dem qualitativ unerschütterlichen J Robbins) auch Oktopus - Noise-Guru der kongenialen Post-Rapper von Dälek - verantwortlich zeichnet. Der an mehreren Stellen eigene Sequenzen beisteuert und damit Tracks wie die Hymne „We Will Not“ sowie das folgende „Past Tense, Future Perfekt“ nicht nur verbindet, sondern enorm anreichert. Im finalen „Shell Game Redux“ vernimmt man die melodischen Vocals von Jeff Pezatti (Naked Raygun); doch auch sie markieren nur Begleiterscheinungen einer durch und durch authentischen, packenden und wichtigen Veröffentlichung. Referenzen zu Refused dürften dabei unausweichlich werden. Selbst wenn diese 15 Songs nur eine halbe Stunde lang dauern und so auch vom Timing her traditionell bleiben: Besser kann man Hardcore nicht spielen. Beziehungsweise - es mag noch so sehr nach Klischee klingen: Leben. Dank einer solchen Platte identifiziere ich mich gerne wieder über ein Genre, mit welchem manche - nicht ganz zu unrecht - längst abgeschlossen hatten.

Bewertung: ) von 10 Sternen / Spielzeit: 30:31 / Hardcore

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