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Cashless

Living Between The Lines

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Alle Achtung: Cashless melden sich nach drei Jahren mit ihrem neuen Album „Living Between The Lines“ zurück - und mehr noch: Ihnen ist ein richtiges Kracheralbum gelungen.
Viele halten Punkrock für längst tot, auch wenn er Ende der 90er/Anfang des neuen Jahrtausends mit der gekünstelten Mischung aus Skate, Pop und kommerzigen Punkrock-Bands noch einen kurzen aber eher bemitleidenswerten Aufschwung erlebte. Punkrock in seiner ursprünglichen Form hat heute jedenfalls nicht mehr den Status, den er damals noch genießen durfte. Heute sucht er sich seine Nischen, sei es mit politischer Message, der Besinnung auf seine Wurzeln, der Neuerfindung anhand von World-Music-Einflüssen oder der Beschränkung auf den einfachsten Hedonismus. So wird es immer schwerer, als Punkrock-Band die richtige Mischung für sich zu finden, um nicht im weiterhin großen Haifischbecken allzu leichte Beute zu werden. Da sind erfrischende Platten wie „Living Between The Lines“ ein echter Lichtblick - nein, nicht nur weil das Ganze aus Deutschland kommt, sondern weil sie wie der Albumtitel schon verrät aus der Not eine Tugend macht. Die 12 Songs (inkl. dramaturgisch wertvollem Intro) des neuen Cashless Albums zeigen, wie moderner Punkrock funktioniert: Kraftvoll, melodiebeladen - und facettenreich. Zwischen dem klassischen Opener „Lights Out“ in amerikanischer Streetpunk-Tradition, der zurückgenommenen Akustik-Kiste „Tame“ oder dem deutsch eingesungen „Nichts ist egal“, quellt die Spielfreude nur so hervor und beweist das Händchen der fünf Jungs für Punkrock-Hymnen. Anhand der kräftigen Gitarren-Riffs und der druckvollen Produktion ahnt man aber schon, dass da auch noch andere Leute ihre Finger im Spiel hatten: So hat etwa Philip Seidl (ex Flyswatter, The Blackout Argument) das Album aufgenommen und abgemischt, die gewisse Direktheit der Songs dürfte wohl daher stammen. Ein richtiges Punkrock-Kracher-Album, das ich so nicht erwartet hätte. Allen Respekt.

Cashless Verlosung

Bewertung: 7 von 10 Sternen / Spielzeit: 37:21 / Punkrock
 

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