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Spectrum LM

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Zwei Jahre gibt es Spectrum LM bereits. Mit ihrer Veröffentlichung auf dem sympathischen Hamburger Label Miyagi Records geben sie - wenn man mal von einem Samplerbeitrag absieht - so was wie ein erstes Lebenszeichen von sich. Das Ergebnis sind sieben Songs, die ordentlich Luft zum Atmen brauchen und die trotz ihrer minimalistischen Art und Weise ganz schön fordernd sein können.
Spectrum LM machen Musik, die wir Indierock sozialisierten Typen gleich mal in die Ambient-Schublade stecken. Ambient, was für ein grässliches Wort. Fahrstuhlmusik, Kaufhausuntermalung. All das, was ihr euch darunter vorstellen könnt. All das sind Spectrum LM nicht. Trotz der mäandernden Songs, dem Statement pro Entschleunigung. Es gibt kaum Postrock-Ausbrüche. Eine Art Shoegaze/Post-Rock im Ambient-Stil. Ohne Gesang, ohne Hits. Aber durchaus mit Gitarren, wie im aufrüttelnden „Visage“. Ganz unüblich auch, dass die Songs sich alle so im drei bis vier Minuten-Rhythmus bewegen. Das kennt man ja auch anders. Von Bands, die sich irrsinnig wichtig den Kunstbegriff auf die Fahnen geschrieben haben. Spectrum LM tun das nicht. Sie faszinieren mit ihrer unspektakulären Art und Weise Musik zu machen. Heutzutage schon fast eine Rarität. Drei Menschen mit ausufernden Bildern im Kopf. Und dem Drang, diese musikalisch abzubilden. Thorsten Heimann, Corvin Schmoller und Ravi Srikandam. Ein Umwelt-Wissenschaftler und zwei Kulturwissenschaftler aus Lüneburg, die eigentlich aus diversen Alternativerockbands stammen. Diese Zeiten sind vorbei. Heute wird auf dem Laptop musiziert. Inspirieren lassen sie sich dabei von Bands wie Mogwai, Air, Autechre und Console. Das Ergebnis ist ein leises Minialbum zum Träumen. Für den hektischen Alltagsgebrauch gänzlich ungeeignet. Dafür ist es auch nicht gedacht. Das stellen Spectrum LM von der ersten Sekunde lang klar.

Bewertung: 6 von 10 Sternen / Spielzeit: 24:45 / Ambient-Post-Rock

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