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Replife

The Unclosed Mind

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Kaum ein Genre wurde in den letzten Jahren mit so vielen neuen Impulsen gefüttert, wie der HipHop. Denn während der traditionelle Sound derzeit mit rein breitenwirksam und alleine auf die Charts limitiertem Blickfeld zu stagnieren scheint, befruchten sich Teile der Untergrund-Szene weltweit immer wieder neu.
Jüngstes Beispiel: Replife, hinter dem mit Daniel Gray Kontar eine Persönlichkeit steckt, welche in ihrer Heimat Cleveland eigentlich eher als Journalist denn als MC renommiert ist. Es kostete gar einige Überredungskunst, mit Replife die frühen Rap-Ambitionen zu reaktivieren... und endlich ein vollständiges Album in Angriff zu nehmen. Glücklicherweise hatten die Supporter im Hintergrund Erfolg, so dass uns mit "The Unclosed Mind" ein innovatives, dem Titel entsprechend aufgeschlossenes Werk ins Haus steht. Hinhören sollten in diesem Kontext Anhänger der Roots bis hin zu Sa-Ra und sicherlich auch Freunde der frühen Jazzmatazz. Die Fusion aus trockenen Jazz- und Funk-Samples plus komplexen Sprachfluss in "Emerald City" beispielsweise erinnert dagegen ein wenig an eine internationale Adaption der jüngst verflossenen Kinderzimmer Prodcutions. Überhaupt haben die 16 Produktionen einmal mehr das Potential Genres zu vereinigen, welche sich ohnehin immer wieder gegenseitig bedingt haben. Wozu unbedingt auch Soul und Downtempo-Elektronika gehören, welche zuletzt ja so oft misinterpretiert wurden… und hier das Klangbild uneingeschränkt positiv bereichern. Nicht zuletzt dank ausgefeilter Features in Punkto Vocals und Produktion ein stimmiges, komplexes doch ebenso wohltuendes Album, welches Niveau und Progressivität gekonnt mit der Freude an Rhythmus und Melodie kombiniert.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 54:05 / HipHop

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