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Fantasy Filmfest 2008 - Teil 8

Shiver | Dance Of The Dead | Sasori

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Shiver |


Der scheue Santi wird von seinen Mitschülern gehänselt, als Vampir verspottet. Der Teenager hat eine Lichtallergie. Und zieht deswegen mit seiner Mutter in ein kleines spanisches Dorf, in dem die Sonne nur wenige Stunden scheint. So weit, so gut. Dass dieser Aspekt der Story für den weiteren Verlauf des Films fast schon egal ist, zeigt woran es dem soliden „Shiver" fehlt. Einem guten Drehbuch. Die Schauspieler überzeugen zwar, und Regisseur Isidro Ortiz wirft ein paar schöne Bilder auf die Leinwand. Nur das Drehbuch läuft irgendwann Amok.

Santi gerät in Verdacht, einen Menschen getötet zu haben. Natürlich war er es nicht. Doch wer oder was genau für blutige Unruhen im nahegelegenen Wald sorgt, ist unklar. Je näher die Auflösung rückt, desto mehr sinnlose Storyfäden werden gesponnen. Spannung kommt da kaum auf. Viele interessante Ideen verlaufen einfach im Sand. Schade, schade. Ließ sich so gut an. Trotz allem noch ein gut gemachter Genrefilm, der trotz der inhaltlichen Schwächen sein Publikum auf DVD finden wird. (Sebastian Zapf)

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Dance Of The Dead |


Ich habe ja „My Name Is Bruce" nicht gesehen, aber er kann nicht so gut gewesen sein, wie die Zombiekomödie „Dance Of The Dead". Eine Komödie, die sich stilsicher bei 80er-Jahre-Highschoolfilmen bedient und Funsplatter mit dem Humor eines „Detroit Rock City" oder „Die Killerhand" mischt. Perfekte Unterhaltung also. Die Geschichte ist von sämtlichem überflüssigen Ballast befreit. Im Film sorgt das örtliche Atomkraftwerk dafür, dass die Toten auferstehen. Und das ausgerechnet zur Prom Night!

Das Ergebnis ist ein Riesenspaß, der erstaunlich oft den richtigen Ton trifft. Für die meisten Figuren wurden sämtliche Klischees aus der Mottenkiste geholt. Und dennoch sind die liebevoll gezeichneten Charaktere keine schlechten Abziehbilder. Ganz im Gegenteil: Eine Band, die die Zombies mit ihrer Musik am Morden hindert, die Sci-Fi-Clubnerds, die Prom Queens, die nervigen Lehrer, alle sind sie am Start. Die Nerds und Geeks, die kein Date für die Prom Night abbekommen haben, nehmen den Kampf gegen die Untoten auf und sich selbst auf die Schippe. Die Trefferquote der Gags ist hoch und nicht zu plump. Für einen lustigen DVD-Abend genau das richtige. Auf dem Fantasy Filmfest eine pure Partygranate. (Sebastian Zapf)

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Sasori |

Neulich erst lief mit „Sasori: Jailhouse 41" noch der Japan-Klassiker aus dem Jahr 1972 auf Arte zum ersten Mal im deutschen Fernsehen. Es ist der zweite Teil der auf einem erfolgreichen Manga basierenden sechsteiligen Reihe. Dabei handelt es sich um Exploitation, genauer das Genre des Frauengefängnisfilms. Der neue Sasori-Streifen - ein Remake - hat alles zu bieten, was man von einem Film dieser Machart erwartet: Cat-Fights im Schlamm, ständige Erniedrigungen, einen schmierigen Gefängnisdirektor, der den Girls nur zu gerne an die Wäsche gehen würde und eine gut aussehende Hauptdarstellerin. Hongkong-Star Simon Yam schlüpft in die Nebenrolle des Corpse Collectors. Er ist derjenige, der die Hauptfigur, die natürlich unschuldig im Knast landet, zur knallharten Kämpferin formen darf.

Das klingt auf dem Papier nach ner dreckigen und actionreichen Nummer. Auf Zellluloid wirkt das leider ein wenig durchwachsen. Sicher, das Sasori-Remake bietet sämtliche Genre-Versatzstücke, doch die Teile werden einfach nicht richtig zusammengefügt. Das Ergebnis ist solider Durchschnitt, der trotz einiger Längen seine Freunde finden wird. Vor allem die übertriebenen Fightszenen in der zweiten Filmhälfte dürften für etliche Grinser sorgen. Was schade ist, denn so beraubt sich Sasori eigenhändig seiner durchaus vorhandenen Atmosphäre. (Sebastian Zapf)

Fotos: Pressefreigaben


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