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Thrice

The Alchemy Index: Vols. III & IV - Air & Earth

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Geradezu strebsam fleißig arbeiten Thrice nach einer Reihe an hochwertigen, jedoch in bekanntem Metier gehaltenen Veröffentlichungen seit letztem Jahr an ihrer eigenen Legende. Mit gerechtfertigten Superlativen zum ersten Teil des "The Alchemy Index" Projektes wurde folgerichtig allerseits nicht gespart.
Die nun folgenden, finalen Episoden "Air & Earth" sollten das übrige dazu beitragen, den Ausnahmestatus des Quartetts aus Orange County zu untermauern. Zumindest bei der toleranten Hörerschaft; oder – wie es im O-Ton zu solchen Begebenheiten stets heißt: Die Charaktereigenschaft „open minded“ darf zu den Grundvoraussetzungen zählen, will man sich das Phänomen Thrice in seiner Endstufe erschließen.Denn was der Vorgänger noch nicht ganz klar ausdrückte, wird nun unmissverständlich formuliert: Thrice stellen ihre künstlerische Integrität endgültig über sämtliche Erwartungshaltungen. Waren zumindest bei Volume One noch klare Bezugspunkte zum typischen Bandsound der Vergangenheit zu knüpfen, begibt man sich nun vollständig auf eine andere Ebene: Independent, Singer-Songwriter und Postrock treten an die Stelle von Hardcore-Punk, metallische Gitarrenarbeit oder rockige Hooklines. Eine streng dem jeweiligen Schema verpflichtete Weiterentwicklung: Während "Air" überraschend frei von typischen Songstrukturen durch die Atmosphäre oszilliert, gerät "Earth" beinahe zur Dustin Kensrue One-Man-Show. Mit dem feinen Unterschied, dass sich dieser im Vergleich zu seinem Soloalbum für das Thrice-Großvorhaben definitiv die Perlen herausgepickt hat. Der Kontrast, zwischen den schwer greifbaren „Luft“-Interpretationen sowie dem bodenständigen Singer-Songwriter-Sound von CD zwei (bzw. vier), könnte kaum besser funktionieren. Zumindest eben für diejenigen, welche dieser Band Entwicklungsspielraum zugestehen. Und sich nicht an der etwas größenwahnsinnigen Grundidee des Konzeptwerkes stören. Schließlich: Die Voraussetzungen für ein Scheitern lägen denkbar nahe. Thrice tun ihren Kritikern den Gefallen jedoch nicht. Und haben schon dadurch ihre eigenen Legendenbildung forciert. Respekt.

Bewertung: 8 von 10 Sternen / Spielzeit: 24:19 bzw. 21:00 / Independent

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