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Nine Inch Nails

Ghosts I-IV (2-CD)

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Zwar konnte Trent Reznor mit seinen letzten Studiolongplayern die in ihn gesetzten, hohen Erwartungen meist erfüllen. Sie zu übertreffen allerdings gelang ihm lange nicht.
Sicherlich unbefriedigend für einen Interpreten, welcher seit Anbeginn seiner Karriere von Presse und Fans immer wieder (und nicht selten zu Recht) mit Begriffen wie „Visionär“ gebauchpinselt wurde. Nicht wenige seiner Kollegen griffen in solchen, scheinbar ausweglosen Situationen zu einem ähnlichen Ansatz wie Nine Inch Nails es nun tun: "Ghosts I-IV" bricht mit allen bisherigen Veröffentlichungen der Band. Und wird nicht nur deswegen einen Ausnahme- bzw. Projektstatus in der bewegten Diskographie einnehmen. Diesmal nämlich findet kein sich-Verlieren mehr in vorhersehbaren Industrial-Rezepturen statt; kein Entlangschliddern an allzu zerbrechlichen Gefühlsausbrüchen wird erkenntlich. Sondern: Ein über zwei CDs meisterhaft verwobenes Gesamtkonzept, dessen gut zwei Stunden langes, rein instrumentales Material kaum die Charts, dafür aber treue Anhänger erobern dürften. Gerade der immer wieder gelungene Spannungsaufbau zwischen feiner, akustischer Geräuschkulisse, sparsam gesetzten knarzenden Beats sowie typischen Noisefetzen machen die insgesamt 36 Tracks zu einem Werk, welches nach der ursprünglich rein als Download angedachten Idee unbedingt ein physisches Erscheinen sinnvoll machte. In diesem Fall in Form eines ansehnlichen Digipaks samt stilvollem Artwork. Weitere Episoden kündigen sich bereits an; und bleiben vielleicht auch langfristig die aufregendere Alternative zu den regulären Nine Inch Nails-Longplayern.

-- / ca. 120 min. / Elektronika

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